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Atomstreit mit Iran

Die Krise spitzt sich zu


Noch gibt man sich in London, Paris und Berlin zurückhaltend angesichts der ablehnenden Haltung des Iran zum Vorschlag der drei Staaten im Auftrag der Europäischen Union, im Gegenzug zu einer umfassenden politischen und wirtschaftlichen Kooperation auf die Urananreicherung zu verzichten.
Die Folgen scheint die iranische Führung nicht richtig einzuschätzen. Die Europäer haben mit ihren Vermittlungsbemühungen versucht, auf einen harten Kurs gegenüber Teheran, wie ihn die USA von vornherein einschlagen wollten, nur in letzter Konsequenz einzuschwenken.
Mit der erneuten Inbetriebnahme von Teilen der Atomanlage in Isfahan läuft der Iran nicht nur Gefahr, dass die EU-Staaten sich vom Verhandlungstisch zurückziehen, sondern dass der Atomstreit vor dem UN-Sicherheitsrat landet. Harte Sanktionen gegen das Land könnten die Folge sein.
Nicht nur die EU und die USA, sondern auch Israel wollen den Bau einer »islamischen Atombombe« in den Händen der Ajatollahs unter allen Umständen verhindern. Es ist noch zu früh, von einem drohenden Krieg zu reden. Irans Präsident Ahmadinedschad hat es jetzt in der Hand, den Streit um die Urananreicherung nicht weiter eskalieren zu lassen. Die Machthaber in Teheran sollten sich nicht täuschen: Wenn der Iran den Weg zur Atommacht weiter geht, werden die USA und Israel nicht vor Gewalt zurückschrecken. Friedhelm Peiter

Artikel vom 09.08.2005