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»Gefahr von hinten«

40 Polizisten sorgen für Sicherheit auf der A2

Von Mario Berger (Text und Foto)
Enger / Herford (EA). »Armin 1231«, krächzt es aus dem Sprechunkgerät des Einsatzwagens der Autobahnpolizei. Dirk Buttkereit greift zum Mikrofon und bestätigt den Einsatz. Für den Kommissar und seinen Kollegen, Polizeiobermeister Jörg Niemeyer, beginnt der Dienst auf der Autobahn A2.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Das bekommen die 40 Beamten der Autobahnpolizei Herford zu spüren. Die Tachonadel des Opel-Omega steht auf 150 Stundenkilometern. Der Einsatzwagen 1231 rauscht über die A2 in Richtung Bielefeld.
»Schau mal, der da«. Niemeyer deutet auf einen verdächtigen Mercedes-Transporter. »Der hängt durch«, bestätigt Buttkereit. Der Streifenwagen setzt sich vor den Transporter. In der Rückscheibe leuchtet die Warntafel »Polizei - Bitte folgen« auf.
Vorsichtig steigen die Beamten aus dem Wagen. Im Hinterkopf: »Die Gefahr kommt immer von hinten.« Der Überladungs-Verdacht erweist sich als falsch, doch ein anderes Problem beschäftigt die Beamten jetzt. »Der Fahrer hat die vorgeschriebene Fahrzeit um fünf Stunden überschritten.« Dies sei auf der Diagrammscheibe deutlich zu erkennen. »Der Halter wird angezeigt und muss mit einer Strafe von mehreren hundert Euro rechnen.«
Die Polizisten fahren weiter in Richtung Bad Oeynhausen. An einer Autobahnauffahrt stoppt der Wagen. Die meiste Zeit werde der fließende Verkehr beobachtet. »Wir überprüfen jetzt Gurtmuffel«, erklärt der Kommissar. Hunderte von Autos und Lastwagen rauschen an den Polizisten vorbei, darunter auch ein Auto mit niederländischem Kennzeichen. »Der hat keinen angelegt«, erkennt Niemeyer. Die Verfolgung gestaltet sich schwierig. Zahlreiche Lastwagen blockieren die linke Spur. Für die Beamten noch kein Grund das Blaulicht einzuschalten. »Den kriegen wir noch.« Auch ohne Signallicht wird die linke Spur frei. »Wenn die ein Polizeiauto sehen, fallen ihnen ihre ganzen Verkehrssünden ein.«
Es dauert nicht lange, da kommt auch schon der Niederländer in Sicht. »Wie immer hatte der Fahrer die Standardantwort parat«, freut sich Buttkereit. Er sei sonst immer angeschnallt, nur jetzt nicht.
Ein Funkspruch platzt in die Kontrolle. »Armin 1231« soll sich um ein Fahrzeug in einer Baustelle kümmern. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es zur Unfallstelle. Ein Auto ist liegen geblieben. Ein Abschleppwagen wird gerufen. Sofort entscheiden sich die beiden für eine Vollsperrung der A2, damit der Abschleppwagen entgegen der Fahrtrichtung sein Ziel erreichen kann. Kaum ist das Gefährt verladen, geben die Beamten die Stecke wieder frei. Erst auf der Rückfahrt in Richtung Herford wird das Ausmaß des Unfalls sichtbar. »Zehn Minuten Vollsperrung können fünf Kilometer Stau verursachen.« In der zweistündigen Einsatzfahrt kam es zu zwei Kontrollen und einer Unfallsicherung. Für die Polizeibeamten war dies ein normaler Dienst. »Das war heute eine ruhige Schicht«, versichert Buttkereit.

Artikel vom 09.08.2005