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Feuerwehr rettet Verletzte aus Autowrack

Unfall beendet Verfolgungsjagd: Löschzug Spenge-Mitte übt in der Südstraße

Von Birte Penshorn
Spenge (SN). Ein Auto mit zwei Personen ist unter einer Mulde eingeklemmt, beide Insassen sind verletzt. Dieses Szenario bot sich den Einsatzkräften des Löschzuges Spenge-Mitte am Sonntagmorgen in der Südstraße. Dass alles inszeniert war, wussten die Feuerwehrmänner bei ihrem Eintreffen allerdings noch nicht.

»Um zu erklären, dass ein Muldenwagen am Sonntag unterwegs ist, haben wir uns die Geschichte überlegt, dass dieses Fahrzeug gestohlen worden war. Die Besitzer sind in ihrem Auto hinterher gefahren, um den Dieb zu stellen. Dann hat der Muldenwagen gebremst, und das Auto hat sich unter den Wagen geschoben. Daraufhin hat der Dieb die Mulde abgesetzt, um seine Tat zu vertuschen«, erzählte Gruppenführer Horst Kröger. Zusammen mit dem Gruppenführer Sebastian Ringels und Holger Klann hat er die Übung geplant.
»Wichtig für uns war, dass die Mulde gut abgesichert wird und das Auto nicht weiter zerdrückt«, erklärte Horst Kröger weiter. »Und das ist sehr gut gelungen, obwohl es eine Übung mit hohem Schwierigkeitsgrad war. Um 10.10 Uhr fand die Alarmierung statt, bereits drei Minuten später war das erste Fahrzeug hier. Und bereits um 10.45 Uhr konnten die Verletzten befreit und versorgt werden. Natürlich wurden sie auch während der Übung immer betreut.«
Mit einem Feuerwehrwagen wurde das Fahrzeug unter der Mulde weggezogen und die eine Seite des Autos anschließend mit einer Rettungsspreize geöffnet, so dass der erste Verletzte befreit werden konnte. Anschließend wurden die A- und B-Säule mit einer Rettungsschere durchtrennt und in der C-Säule ein so genannter Entlastungsschnitt gemacht, damit das Dach umgeknickt werden und der zweite Verletzte gerettet werden konnte.
25 Feuerwehrleute des Löschzuges Spenge waren im Einsatz, »eine gute Zahl für die Urlaubszeit und einen Sonntagmorgen«, versicherte Horst Kröger.
Generell sei die Übung sehr gut gelaufen, von Anfang bis Ende. »Es war ein rundum kollegiales Zusammenspiel«, betonte der Gruppenleiter. Denn zusätzlich zum Löschzug war der Rettungsdienst des Kreises Herford mit zwei Sanitätern vertreten, die die Verletzten während der gesamten Übung medizinisch betreuten. Ebenfalls an der Übung beteiligt war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Bünde unter der Leitung von Sven Kampeter, das die Verletzten geschminkt hatte.
Außerdem ist Darsteller Markus Lendermann beim DRK. Arndt Höpker, der den anderen Verletzten spielte, wurde vom Löschzug Enger ausgeliehen. Natürlich musste auch die Polizei informiert werden. Auch diese Zusammenarbeit funktionierte laut Horst Kröger sehr gut.
Das zerstörte Auto schließlich stammte vom Autohändler Oldenbürger, das Muldenfahrzeug mit Fahrer Andreas Mullock, der ebenfalls beim Löschzug Enger ist, wurde von der Firma Mulden Göhner zur Verfügung gestellt.

Artikel vom 09.08.2005