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Schilderchaos an Gütersloher Fahrradwegen

Detlef Fiedrich: viele Radwegeschilder verstoßen gegen die Straßenverkehrsordnung


Gütersloh (rec). Fahrverbotsschilder, die direkt am Beginn eines Fahrradweges stehen. Spielstraßenschilder, an die sich kein Mensch hält. Radwege, die viel zu schmal sind und den gesetzlichen Vorgaben nicht annähernd genügen. Eine »fahrradfreundliche Stadt«, für die sich Gütersloh hält, sieht nach Ansicht von Detlef Fiedrich anders aus.
Das Mitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und ehemals sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss hat sich für einen detaillierten Antrag die Mühe gemacht, verschiedene Fälle fehlerhafter Beschilderung aufzulisten. Beispiel Ecke Verler-/Carl-Bertelsmann-Straße. Direkt am Beginn des Radweges steht ein Verbotsschild, ihn zu benutzen: »Das ist der peinlichste Fall überhaupt.« Oder das Spielstraßenschild an der Strengerstraße, Höhe Sparkasse. Kein einziges Fahrzeug bremst hier auf die vorgeschriebenen sieben Kilometer pro Stunde ab. Viele nutzen die Straße als zügige Abkürzung, andere zum »Showfahren« mit lauter Musik, um den Gästen der nebenan gelegenen Gaststätte zu imponieren.
Besonders ärgerlich sind für Fiedrich die Radweg-Gebotsschilder an den Ortsdurchfahrtsstraßen. Die dürfen laut Gesetz nur aufgestellt werden, wenn Radfahrer dort einer besonderen Gefährdung unterliegen. Ferner müssen die Radwege - je nach Schild - Mindestbreiten aufweisen. Diese Kriterien seien jedoch bei der überwiegenden Zahl der Radwege an Vennstraße, Unter den Ulmen/Dammstraße, Berliner Straße (stadtauswärts), Pavenstädter Weg, Haller Straße und Isselhorster Straße nicht erfüllt. Ergo: »Hier dürfen Radfahrer die normale Fahrbahn benutzen«, stellt Fiedrich fest. Mit einem Hinweis auf Verwaltungsgerichts-Urteile widerspricht Fiedrich diesen Schildern und fordert deren Demontage - ein Anliegen, über das der Hauptausschuss befinden muss.
Für den Radwegeausbau regt Fiedrich an, die in Gütersloh geplanten »Fahrradachsen« gleich als Fahrradstraßen anzulegen wie es sie auch in Münster und Bremen gibt. Die neuen Fahrradstraßen sollten aufbordig angelegt und mit Klinkersteinen quer zur Fahrbahnrichtung versehen werden. Fiedrich: »Die Rinnen längs verlegter Steine vereisen im Winter und machen aus dem Radweg eine Rutschbahn.«.

Artikel vom 09.08.2005