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Kaiserslautern
feiert Altintop

Dreierpack gegen MSV Duisburg

Kaiserslautern (dpa). Zwei Jahre nach dem Weggang von Miroslav Klose zu Werder Bremen hat der 1. FC Kaiserslautern wieder einen gefeierten Torjäger: Halil Altintop. Nach seinem Dreierpack (2./58./80.) beim 5:3 gegen den MSV Duisburg bedachten die entwöhnten Pfälzer Fans den 22-jährigen Matchwinner mit frenetischen Sprechchören.
Mit seinen Toren zwei bis vier versüßte der türkische Nationalstürmer die gelungene Heim-Premiere des neuen FCK-Coaches Michael Henke. »Wenn man bedenkt, dass er unter der Woche wegen seiner Zerrung im Oberschenkel nur bedingt trainieren konnte, hat man gesehen, dass der Junge großes Potenzial hat. Aber das wussten wir schon vorher«, sagte Henke. Team-Manager Olaf Marschall wunderte sich nicht über Altintops Leistungsexplosion: »Ich habe schon vor eineinhalb Jahren gesagt, dass er große Möglichkeiten hat. Er ist dynamisch, beidfüßig und schwer vom Ball zu trennen«, beschrieb er die Qualitäten des quirligen Laufwunders.
Geradezu euphorisch fiel das Urteil von Mitspieler Ervin Skela aus. »Er ist einer der besten Stürmer, mit denen ich in meinen neun Jahren in Deutschland zusammengespielt habe«, meinte der Albaner, der jedoch auch eine Gefahr für die FCK-Zukunft sieht: »Wenn er so weiter macht, dann ist er in zwei Jahren bei einem Top-Club.« Der FCK wäre gut beraten, den Türken langfristig zu binden. Entsprechende Versuche von Club-Chef René C. Jäggi schlugen bisher jedoch fehl.
Der Hochgelobte blieb bescheiden (»Ich hätte fünf Tore machen können«) und verschwendet noch keinen Gedanken an einen Weggang aus der Pfalz. Dort hofft er zunächst nur auf weitere Einsätze: »Je mehr ich spiele, desto mehr Selbstvertrauen hole ich mir.«
Auf solche Effekte setzt auch »Joker« Boubacar Sanogo. Der von Marschall per Video entdeckte 22-jährige Stürmer von der Elfenbeinküste erzielte das 4:3 (68.) und deutete sein Talent an. Damit brach er den Widerstand des Aufsteigers, der Lauterns 2:1 durch Hervé Lembi (27.) und Altintops 3:1 unbeeindruckt wegsteckte. Uwe Möhrle (63.), der bereits das 1:1 (21.) besorgt hatte, und Abdelaziz Ahanfouf (66.) brachten den FCK in Wanken. »Wenn man auf dem Betzenberg drei Tore schießt, muss mehr herauskommen«, ärgerte sich Trainer Norbert Meier.

Artikel vom 15.08.2005