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»Diesen Tag habe ich
wirklich genossen!«

Rosemarie Neumann freute sich über ein Taufessen


Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Tisch decken, Spülmaschine einräumen, Kaffee kochen: »Von der Taufe meiner Enkelin habe ich nicht viel gehabt«, fand Rosemarie Neumann und schwor sich, dass bei Luc Martijn alles anders sein würde. Die 67-Jährige aus Senne suchte ihre Chance bei »Wünsche werden wahr« und bat das WESTFALEN-BLATT, ein stilvolles Taufessen im idyllisch gelegenen Restaurant »Stiller Frieden« auszurichten.
»Ich habe vorher nie etwas gewonnen - als vor einigen Wochen die Zusage kam, war das wie ein Sechser im Lotto für mich«, schwärmt Rosemarie Neumann mit leuchtenden Augen.
Gestern nun war der große Tag gekommen. Luc Martijn allerdings, gerade zwei Monate alt, beschloss, den ersten Teil zu verschlafen. Den, wo einem der Pastor (in der Friedrichsdorfer Johanneskirche waltete Klaus Beck seines Amtes) Wasser über den Kopf gießt. Hannah, des Täuflings zweijährige Cousine, beobachtete um so aufmerksamer, was da ablief: »Swimmingpool!« Nach ein paar Erklärungen der Erwachsenen gliederte sie den Begriff »Taufbecken« in ihren Wortschatz ein.
»Lass meinen Gang in deinem Wort fest sein, und lass kein Unrecht über mich herrschen« - mit Psalm 119, Vers 133, geistlich gestärkt, fuhr Luc Martijn mit Oma Neumann, Mama Antje (36) und Papa Marinus Bander (45) zum Festmahl in den »Stillen Frieden«. Und machte große Augen, denn man hatte das Gobelin-Zimmer festlich hergerichtet; frische rosafarbene und weiße Rosen schmückten das Service, und die Weingläser funkelten mit dem von der Terrasse einfallenden Sonnenlicht um die Wette.
»Ich bin hin- und hergerissen.« Kein Wunder bei dem Menü: Geräuchertes Forellenfilet mit Orangensahne öffnete die Geschmacksknospen, die, von Tafelspitzbrühe mit Markklößchen begossen, bei Maispoulardenbrust auf Estragon-Krabbensauce mit Lauch-Birnen-Gratin und hausgemachten Nudeln voll erblühten. Zum Dessert servierte das Haus Schokoladengefrorenes auf Bitterorangensauce.
»Dank der Hilfe des WESTFALEN-BLATTS habe ich den Tag genossen«, sagt Rosemarie Neumann, die Taufpatin des Kleinen. Der fährt jetzt mit Mama und Papa und Schwester Antonia (2) nach Soest zurück. Soest bei Hilversum in Holland. Und später einmal wird ihm die Oma erzählen, wie zwei Monate nach der Geburt des Wunschkindes ein zweiter Wunsch wahr wurde.

Artikel vom 08.08.2005