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Karstadt dementiert
Schließungsgerüchte

Höhere Beteiligung an Thomas Cook möglich


Essen (dpa). Der Warenhauskonzern KarstadtQuelle hat Spekulationen um eine Schließung von sieben kleineren Filialen dementiert. Der britische Investor Hilco habe erneut versichert, alle Entscheidungen des deutschen Managements mitzutragen, sagte Karstadt-Sprecher Jörg Howe gestern auf Anfrage. Zwar habe der ursprüngliche Geschäftsplan die Aufgabe von sieben Filialen vorgesehen. »Das ist aktuell aber nicht mehr der Fall«, sagte Howe.
Das Nachrichtenmagazin »Focus« zitiert den Chef der Investor-Firma Hilco, Paul McGowan, dagegen mit der Aussage: »Das bisherige Management hat bereits die Schließung von sieben Häusern beschlossen, und das werden wir umsetzen.« Hilco hatte 75 kleinere Karstadt-Filialen übernommen.
Medienberichte, Karstadt wolle seine Beteiligung am Reisekonzern Thomas Cook ausbauen, kommentierte Howe nicht. Laut der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« strebt Karstadt die Mehrheit an Europas zweitgrößtem Reiseanbieter an, um damit seine Bilanz »aufzuhübschen«. Karstadt würde ein zusätzlicher Anteil von 0,1 Prozent genügen, um Thomas Cook in der eigenen Bilanz konsolidieren zu können. Damit könne Karstadt einen um rund fünf Milliarden Euro erhöhten Umsatz ausweisen. »Das würde die Grundkonstruktion der Bilanz völlig ändern und wäre ein weiterer Baustein hin zu einer besseren Performance«, sagte ein mit dem Vorhaben vertrauter Experte dem Blatt.
Der »Focus« berichtet darüber hinaus, der angeschlagene Warenhauskonzern wolle den Touristik-Anbieter ganz übernehmen. Unter Bezug auf Unternehmenskreise berichtet das Magazin, Karstadt- Chef Thomas Middelhoff wolle den 50-Prozent-Anteil der Lufthansa kaufen. So solle der Umsatz von KarstadtQuelle im Jahre 2008 von den ursprünglich geplanten 13 Milliarden auf über 20 Milliarden Euro steigen.

Artikel vom 08.08.2005