08.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Britische Hilfe braucht
nur fünf Stunden

Tauchroboter »Scorpio 45« erfolgreich im Einsatz

Moskau (dpa). Nachdem sich russische Rettungskräfte über Tage vergeblich bemüht hatten, benötigte der britische Tauchroboter »Scorpio 45« nur fünf Stunden zur Rettung des fest sitzenden U-Boots.

Am Sonntag um 0.25 Uhr MESZ wurde der von Großbritannien auf die Halbinsel Kamtschatka geflogene Roboter das erste Mal am Unfallort im Pazifik ins Wasser gesetzt. Die sieben Mann Besatzung im U-Boot erhielten die Aufforderung, sich auf das Auftauchen vorzubereiten.
Gegen 0.43 Uhr entdeckte das mit drei Kameras ausgestattete Vehikel das auf dem Meeresgrund steckende U-Boot. 20 Minuten später begannen die britischen Experten an der Wasseroberfläche, per Fernsteuerung die ersten Seile am U-Boot zu kappen. Zwischenzeitlich musste der Tauchroboter an die Wasseroberfläche geholt werden, um einen technischen Fehler zu beheben.
Das letzte hindernde Seil der Unterwasser-Lauschanlage durchtrennten die Schneidewerkzeuge des »Scorpio 45« gegen 3.30 Uhr. Danach musste das U-Boot noch von den Resten eines Fischernetzes befreit werden, wie die Marineführung mitteilte. Zwei Stunden später, um 5.26 Uhr, tauchte das 13,5 Meter lange U-Boot nach mehr als drei Tagen wieder an der Wasseroberfläche auf.
Der Tauchroboter der britischen Streitkräfte sieht auf den ersten Blicke weniger wie ein Skorpion als wie ein Rasenmäher mit zwei Kneifzangen aus. Das Gerät kann in einer Tiefe von bis zu 925 Metern eingesetzt werden, weiter reichen die Verbindungskabel zur Oberfläche nicht. Die Schneidewerkzeuge sind stark genug, um Stahlkabel von einer Stärke bis zu sieben Zentimetern zu durchtrennen.

Artikel vom 08.08.2005