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Paderborner »Katholikentage«
vor dem Kölner Weltjugendtag

9300 internationale und 6800 Jugendliche aus dem Erzbistum sind dabei

Von Reinhard Brockmann
Paderborn (WB). Sieben junge Leute aus Ghana, begleitet von ihrem Bischof, waren am Donnerstag die ersten Weltjugendtagsgäste im Erzbistum Paderborn. 9300 aus aller Welt treffen bis zum 11. August ein.

»An diesem Wochenende baut sich die Welle der Ankömmlinge langsam aber mächtig auf,« berichtet Markus Freckmann von der Paderborner Weltjugendtags-Organisation. Am Freitag und Samstag nächster Woche erlebt die Bischofsstadt dann so etwas wie zwei kleine »Katholikentage«. Vom Rockkonzert bis zum stillen Gebet, vom Seilgarten bis zur Beichte unter freiem Himmel reicht das Angebot. Selbst einen Sturmkanal mit Windstärke zwölf soll es geben. »Das schafft keiner allein, aber Gruppen kommen durch«, verrät Freckmann die praktische wie spirituelle Erfahrung in einem. 150 Angebote stehen auf Bühnen und in Buden, aber ausdrücklich ohne die sonst üblichen Stellwände rund um Dom und Rathaus gleichwertig nebeneinander.
Auf einer »spirituellen Meile« begegnen sich die Glaubenswirklichkeiten hiesiger und auswärtiger Gäste. Außerdem präsentiert sich je eine Meile des »gesellschaftlichen Engagements«, der »Kultur und Begegnung« sowie aus »Games and more«. Wie selbstverständlich mit dabei ist auch die Evangelische Jugend. Sie präsentiert »Stark am Ball - für die eine Welt«
Fast 1000 Helfer wirken an der Paderborner Vorrunde mit. Wenn es dann für Einheimische und Gäste in der darauf folgenden Woche in den Großraum Köln geht, stellt das Erzbistum mit 800 Freiwilligen das zweitgrößte Helferkontingent - gleich nach den Kölner Gastgebern.
Das Erzbistum betreut dort zwei »Katecheseorte«, die Inhalte des christlichen Glaubens mit Hilfe von Gebet, Musik und Ansprachen vertiefen. Eine »Paderborner Katechesekirche« ist St. Andreas in Düsseldorf in der Nähe der Königsallee, die andere ist die evangelische Lutherkirche in Solingen.
Andreas Neuser, der die Katechese in Solingen vorbereitet, ist schon ganz gespannt, wie die Jugendlichen diese Form der Glaubensverkündigung annehmen: »Katechesen gibt es so nur bei Weltjugendtagen. Dort spielen sie eine zentrale Rolle.« In Solingen wird Erzbischof Hans-Josef Becker am Donnerstag eine Katechese halten, am Freitag wird er dann in Düsseldorf erwartet.
Die Themen für die Katechesen sind zentral für die drei Tage vorgegeben. Sie bauen aufeinander auf: Christus suchen, Christus begegnen, mit Christus leben. Inhaltlich folgen sie damit der Geschichte der Sterndeuter aus dem Morgenland, aus der auch das Motto des Weltjugendtags entnommen ist: »Wir sind gekommen um ihn anzubeten.«
Neben den 800 Helfern haben sich 6000 heimische Jugendliche aus dem Erzbistum für die Teilnahme am gesamten Programm des internationalen Weltjugendtages in Deutschland angemeldet. Zusammen mit mehr als 375 000 jungen Menschen aus aller Welt werden sie vom 16. August an die Tage an unterschiedlichen Orten im Erzbistum Köln verbringen.
Abschluss und Höhepunkt für alle ist der Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. am 21. August auf dem Marienfeld bei Frechen.

Artikel vom 06.08.2005