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Peinliche Panne: Dragusha ohne Spielerlaubnis

Aufenthaltsgenehmigung des Albaners immer noch an Ex-Verein Eintracht Frankfurt gebunden


Paderborn (WB/pk). Als am späten Freitagnachmittag die Spielerliste der DFL in der Geschäftsstelle vorlag, interessierten sich die Verantwortlichen des SC Paderborn 07 nur für einen Namen: Roel Brouwers. Der Holländer, erst am Donnerstag von Roda Kerkrade ausgeliehen, war aufgeführt und somit in Unterhaching einsatzfähig.
Doch ein anderer Name tauchte überraschenderweise nicht im linken, sondern im rechten Feld auf, da, wo die nicht-spielberechtigten Akteure stehen: Mehmet Dragusha. Dementsprechend wurde der Albaner aus dem Kader für den Saisonauftakt gestrichen und trat die Reise nach München erst gar nicht mit an.
Aber warum? »Er kann nicht spielen«, teilte SCP-Pressesprecher Matthias Hack erst im Generali Sportpark zu Unterhaching mit, nachdem aufgefallen war, dass Dragushas Name auf dem Spielberichtsbogen nicht existierte. »Seine Aufenthaltsgenehmigung, an die die Spielerlaubnis gebunden ist«, erläuterte Hack, »ist an seinen ehemaligen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt gebunden. Wir haben Mehmet nach seiner Unterschrift bei uns am 15. Juli darauf hingewiesen, dass er das bei der Stadt Paderborn schnell ändern lassen muss und sind davon ausgegangen, dass dieses geschehen ist.«
Ist es aber nicht und da die Behörden am Freitagnachmittag sowie Samstag und Sonntag geschlossen sind, hatte der SCP schon vor dem ersten Anpfiff seinen ersten großen Reinfall. »Spielerberater, Verein oder der Spieler selbst: Wir könnten jetzt einen Schuldigen suchen, aber das werden wir nicht tun. Wir greifen auf das Personal zurück, was wir haben. Dann spielt eben Dennis Schulp. Außerdem ist so etwas auch schon anderen widerfahren«, kommentierte Hack das peinliche Missgeschick.
Heute soll Dragusha die Formalitäten erledigen, damit er am nächsten Wochenende gegen Saarbrücken endlich für den SC Paderborn auflaufen kann. Für Hack ist die Angelegenheit »ungünstig gelaufen«, für Trainer Jos Luhukay eine Farce: »So etwas darf uns als Mannschaft und Verein der 2. Bundesliga nicht passieren.«
So gilt in der Zukunft beim SCP das Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Artikel vom 08.08.2005