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Ohne Taktstock
Dicht
am
DSC
Von Werner Jöstingmeyer

Um auch im zweiten Jahr im Konzert der Großen mitspielen zu können, bedarf es eines Dirigenten, der den Taktstock schwingt. In Bremen suchte man den »Kapellmeister« im Bielefelder Ensemble vergeblich. Vornehmlich in der Defensive waren die Disharmonien nicht zu übersehen. Mit Borges und Dammeier standen nur zwei »Alt-Gediente« im Abwehr-Sextett. Westermann, Korzynietz, Rau und auch Fink auf der Kauf-Position hatten die Bindung noch nicht gefunden, um Arminia wieder zum bundesligareifen Hit werden zu lassen.
Was in der Offensive schon ganz gut funktionierte, erwies sich in der Abteilung »Tore verhindern« keineswegs als erstklassig. Die »Stunde der Sprachlosen«, sie wurde dem DSC im Weserstadion zum Verhängnis. Die Bremer »K & K-Fraktion« um Klose und Klasnic marschierte, traf bei fast allen fünf Toren auf »unkoordinierte Gegenwehr«. Die Kette der Missverständnisse gilt es schnell zu durchbrechen.
Eigentlich hat Arminias Vereinsführung schon viel zu lange gezögert, um eine Alternative für den verletzten Abwehrchef Petr Gabriel an Land zu ziehen. Ajax Amsterdam sei kein Maßstab, hieß es nach der 0:4-Pleite im Testspiel gegen den holländischen Nachbarn. Doch schon in dieser Vorbereitungspartie wurde deutlich, dass ein Defensiv-Dirigent an allen Ecken und Kanten fehlt. Nach Bremen folgt nun Hamburg. Und auch diese Hanseaten sind brandgefährlich, wenn man sie denn spielen lässt. »Star-Trompeter« Sibusiso Zuma auf dem rechten Flügel in allen Ehren - gegen diese löchrige Abwehr können auch die besten Solisten nicht anspielen.

Artikel vom 08.08.2005