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Feuersbrünste toben in Portugal

Bis zu 44 Grad an diesem Wochenende auf der Iberischen Halbinsel

Lissabon/Madrid (dpa). Bei Dürre und sengender Hitze sind in Portugal Dutzende von Waldbränden im ganzen Land entflammt. Die Feuerwehr kämpfte am Freitag gegen 32 Feuersbrünste in fast allen Teilen des Landes.

Der Wind trieb dicke Rauchwolken bis in die Vorstädte der Metropolen Lissabon und Porto. In einzelnen Ortschaften in Nord- und Mittelportugal griffen die Flammen auf Wohnhäuser, Fabriken und Autos über. Mehrere Gebäude, darunter zwei Fabriken, brannten nieder. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Portugals wichtigste Autobahn, die A 1 von Lissabon nach Porto, musste stundenlang gesperrt werden. Die Löschmannschaften hatten 3000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Zahlreiche Dorfbewohner klagten darüber, dass sie im Kampf gegen die Flammen auf sich allein gestellt seien. Das Dorf Longra war zeitweise von Bränden eingeschlossen. Die Bewohner mussten ohne Wasser gegen die Flammen ankämpfen, da die Leitungen seit Wochen versiegt waren.
Innenminister António Costa bat um Verständnis für die Feuerwehr: »Wenn in einem Bezirk 18 Brände auf einmal ausbrechen, werden die vorhandenen Mittel immer unzureichend sein.« Der Sommer 2005 werde auf Grund der Dürre eine schwere Zeit für Portugal werden. Trotz der ungewöhnlichen Trockenheit seien jedoch nicht annähernd so viele Wälder verbrannt wie bei den großen Feuerkatastrophen vor zwei Jahren.
Im benachbarten Spanien brannten in Navarra im Norden des Landes große Teile eines Waldgebiets nieder, das als die »grüne Lunge« der Stadt Pamplona gegolten hatte. In der Provinz León bekämpfte die Feuerwehr einen Waldbrand, der eine Fläche von 1400 Hektar vernichtet hatte und auf einen Naturpark überzugreifen drohte. Im Bergland der Montes de Toledo in Mittelspanien brannten 1000 Hektar Wald nieder.
Die Meteorologen haben für die Iberische Halbinsel für das Wochenende eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad vorausgesagt.

Artikel vom 06.08.2005