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Das »Rathaus« besetzt

Oberst tauscht Schlüssel gegen Bierseidel


Dornberg (uko). Im Handstreich haben die Dornberger Schützen am Sonnabend ihr »Rathaus« übernommen. Bezirksvorsteherin Mareile Hempelmann kapitulierte und überreichte ohne Zögern den Schlüssel des Bezirksamtes an Schützenoberst Armin Michalsky. Wenngleich Petrus es mit dem Wetter zuvor nicht gut gemeint hatte, so schlossen sich doch zum Marsch auf das »Dornberger Rathaus« die Schleusen des Himmels. Der Oberst hatte auch rechtzeitig die Losung ausgegeben: »Beim Dornberger Schützenfest scheint immer die Sonne. Ganz gleich, wie das Wetter ist.«
Von »traurigen Veränderungen« wußte Armin Michalsky in seiner Rede zum 52. Volksschützenfestes zu berichten. Man habe Abschied von der »lieben Sigrid Gerbaulet« nehmen müssen, die den Schützen immer zugetan gewesen sei, obwohl er sie nicht »als Schützenschwester habe gewinnen können«. Dafür begrüßte der Dornberger Chef-Schütze nun die neue Bezirksvorsteherin Mareile Hempelmann, und die sei eine echte Schützenschwester. Da gab's von den Grünröcken ein dreifach donnerndes Horrido. Den neuen Bezirksamtsleiter Gerhard Otto hieß der Oberst ebenso herzlich willkommen. Vorgänger Rainer Kastrup könne sich über seine »Beamten-Endzeit« freuen: »Bleiben Sie gesund und genußfähig«, rief er dem Ruheständler zu.
Auch Mareile Hempelmann freute sich über diesen »vortrefflichen Schützenfestauftakt«. Es sei ein »prachtvolles Bild, wenn die Schützen zum Bezirksamt marschieren«. Der Schützenverein sei ebensowenig klein wie das Bezirksamt selbst. Nun sei die Regentschaft der Schützen angebrochen. Dann gab sie die Regierungsgewalt des Wochendes ab. Sie überreichte den symbolischen Schlüssel zum Amt an Armin Michalsky.
Der Oberst (»Ich hatte auch auf den Schlüssel zum Panzerschrank gehofft - obwohl da nichts drin ist«) hatte vorgesorgt: Er schenkte Mareile Hempelmann und ihrem Stellvertreter Hans-Georg Fortmeier jeweils einen Bierseidel.

Artikel vom 08.08.2005