06.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wir sind in Bremen
krasser Außenseiter«

Sticht Porcello zum Saisonstart Krupnikovic aus?

Bielefeld (WB/dis). Angst wird Arminias Mini-Kader bei Werder kaum verbreiten können. 16 Feldspieler, zwei Torwarte - ganz pragmatisch betrachtet wäre für mehr als 18 Arminia-Angestellte auf Rasen und Ersatzbank im Weserstadion sowieso kein Platz gewesen.
Bitte Platz nehmen: DSC-Coach Thomas von Heesen sieht Bremen als Favoriten.

Und Hotelzimmerkosten wurden vor der Bundesligaauftaktpartie am Samstag auch noch gespart. »Wir sind der krasse Außenseiter. Aber damit können wir gut leben«, sagt Trainer von Heesen. Es muss ja auch nicht gleich so sein, dass Bielefeld die Bremer erschreckt. Überraschen reicht ja. Vor dem Hintergrund ihrer ziemlich miserablen Auswärtsbilanz wäre ein Remis zum Start für die Bielefelder schon ein Riesenerfolg. Thomas von Heesen: »Wir wollen den Bremern das Leben so schwer wie möglich machen.«
Voraussetzung hierfür seien, erklärt der Coach, funktionierende Ball- und Bewegungsabläufe. »Die Harmonie muss stimmen.« Die könnte allerdings dadurch leicht gestört sein, dass Neuzugang Tobias Rau auf Anhieb Markus Schuler um dessen angestammten Platz links in der Viererabwehrkette gebracht hat. Von Heesen weiß um die Konkurrenzsituation, ist aber nur froh, dass mit der Verpflichtung Raus eine »klasse Komplettierung« auf dieser Postion stattgefunden habe. Zudem, so der Trainer, habe Schuler noch etwas Nachholbedarf nach seiner Knieverletzung. Tobias Rau befinde sich im Aufwind, sei unbestritten ein guter Fußballer, müsse aber noch mehr Selbstvertrauen zurückgewinnen.
An mangelndem Selbstvertrauen liegt es bei Nebojsa Krupnikovic nicht, dass er noch nicht dort ist, wo Thomas von Heesen ihn gern hätte: fest gesetzt in der Stammelf. Von Heesen: »Grundsätzlich gilt: Die Spieler müssen an das glauben, was wir ihnen vermitteln.« Ein Problem werde Krupnikovic für Arminia sicher nicht. »Er muss sich quälen«, fordert von Heesen, sagt aber auch: »Ein Micoud ruft in einem Freundschaftsspiel ebenfalls manchmal nur 50 Prozent ab. Aber wenn's drum geht, ist er voll da.« Krupnikovic wie Micoud? Der Vergleich wird den Arminen ehren, auch wenn er dieses Mal gegenüber Massimilian Porcello noch das Nachsehen haben dürfte. Von Heesen: »Massi steht in den Startlöchern. Er hat super trainiert.« Der Platz im zentral-offensiven Mittelfeld scheint vergeben.
Porcello soll mit den Kollegen die Passwege der Bremer eng machen. Sein Trainer: »Werder spielt schnell durchs Mittelfeld. Wir müssen defensiv das Zentrum zügig schließen.«
So könne der Mittelfeldraute und dem Zweiersturm des Gegners Wirkung genommen werden. Was von Heesen vor dem schweren Start bei einem der Titelanwärter optimistisch stimmt: »Von der Kraft und der Spritzigkeit her sind wir da.«

Artikel vom 06.08.2005