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Gutachter klärt
Schuldfähigkeit

Neunfache Babytötung in Frankfurt

Frankfurt/Oder (dpa). Nach der neunfachen Babytötung von Brieskow-Finkenheerd haben die Fahnder bei ihrer Suche keine weiteren Leichen entdeckt.
Spurensicherung am Fundort der toten Babys.

Drei Tage lang hatten Kriminalisten ehemalige Wohnungen und Grundstücke der 39-jährigen beschuldigten Mutter durchsucht, neben dem Fundort der neun Babyleichen auch Objekte in Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt. Der Frau wird vorgeworfen, neun ihrer dreizehn Kinder nach der Niederkunft getötet zu haben. Gegen sie wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Sie hatte die kleinen Körper in Blumenkästen und Töpfen vergraben. Das Verbrechen blieb über Jahre das Geheimnis der Frau. Nun soll ein Psychiater klären, ob die Mutter schuldfähig ist.
Die Obduktion der Babyleichen ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) abgeschlossen. Jedoch sind die sterblichen Überreste der Neugeborenen noch nicht zur Bestattung freigegeben. Die Ermittler wollten die Ergebnisse von Laboruntersuchungen abwarten. Danach entscheide die Familie über die Bestattung.
Die Überreste der toten Säuglinge waren am Sonntag auf dem elterlichen Grundstück der Frau in Brieskow-Finkenheerd entdeckt worden. Die gelernte Zahntechnikerin hatte nach eigenem Bekunden die Kinder ohne fremde Hilfe zur Welt gebracht und mit niemandem darüber gesprochen. Die Todesumstände liegen noch im Dunkeln. Die Frau, die vier lebende Kinder hat, sitzt seit Wochenbeginn in Untersuchungshaft.
Die Ermittler unterbrachen gestern ihre Suche nach möglichen weiteren Opfern.

Artikel vom 05.08.2005