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Freispruch
zu belastend

Mord gestanden


Koblenz (dpa). Eineinhalb Jahre lang plagte ihn nach einem Freispruch das Gewissen, dann ging er zur Polizei und gestand den Mord an seinem Stiefvater. Ein 48 Jahre alter Mann hat einem Kriminalfall in Fensdorf (Rheinland-Pfalz) eine seltene Wendung gegeben. Bei der Kriminaldirektion Koblenz sagte er aus, in der Nacht zum 9. September 2003 seinen Stiefvater erschlagen zu haben. »Der Mann gab an, starke Gewissensbisse gehabt zu haben, die er nicht mehr aushielt«, sagte gestern der Koblenzer Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.
Der 48-Jährige, der in dem Mordprozess vor dem Landgericht Koblenz die Tat bestritten hatte und Ende März 2004 freigesprochen worden war, kam nach seinem Geständnis wieder in Haft. Im ersten Prozess war ihm vorgeworfen worden, seinen Stiefvater mit einem Werkzeug erschlagen zu haben, um dessen Haus zu erben. Der Mord konnte ihm damals aber nicht nachgewiesen werden.
Der Mann aus Wissen soll nun laut Staatsanwaltschaft - gestützt auf das Geständnis - erneut vor Gericht gestellt werden. Zum Motiv seiner Tat an dem 72 Jahre alten Stiefvater machte der 48-Jährige keine Angaben.

Artikel vom 05.08.2005