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Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft wird Weiterbildung immer wichtiger, um permanent den wandelnden Anforderungen des Arbeitslebens gerecht zu werden. Allerdings nehmen die Bundesbürger nicht vermehrt, sondern eher rückläufig an Seminarangeboten teil. Ein Vergleich zwischen 1997 und 2003 belegt: Während die Bereitschaft der Unternehmen von 76 auf 85 Prozent stieg, Beschäftigten Fortbildung zu ermöglichen, sank das Interesse der befragten Erwerbspersonen an privater Weiterbildung von 48 auf 41 Prozent.
Für die Nowendigkeit permanenter Weiterbildung im Beruf zitiert Werner den Club of Rome, demnach das berufliche Fachwissen nach fünf Jahren nur noch zu 50 Prozent anwendbar ist. Werner: »Es gibt immer neue Anforderungen. Wer da nicht bereit ist, seine eigene Qualifikation ständig auf den Prüfstand zu stellen, stetig in sein Wissen zu investieren, gerät schnell in eine Randposition.«
Eine neue Herausforderung ist jeder Arbeitstag natürlich für Helge Werner und seine Mannschaft. Vor fünf Jahren kam der Mann, der während seiner kaufmännischen Ausbildung bei Gildemeister noch selbst an Drehmaschinen gearbeitet hatte, zum Bildungsträger Gildenhaus. Die große Herausforderung ist es, unterstreicht Werner, jeden Tag neue Wege zu finden und Chancen zu erschließen, Menschen für Weiterbildung zu begeistern und gleichsam das Leistungsprofil des 1920 gegründeten Gildenhauses aktuell zu halten und durch neue Visionen zu bereichern.
Insgesamt fast 90 Referenten arbeiten für das Team, die Angebotspalette an berufsbegleitenden und berufsaufbauenden Kursen ist so vielfältig wie der Branchenzirkel der mehr als 100 Mitglieder im Gildenhaus. Das Institut des Mittelstandes kommt aus dem Mittelstand und ist von solchen Strukturen geprägt. Obendrein ist das Institut für viele freiberufliche Referenten eine wichtige Existenzgrundlage.
Neuen Wegen darf sich auch das Gildenhaus nicht verschließen, bekräftigt Werner, der die Zukunft seines Trägers vornehmlich in der Spezialisierung und in dem Ausfüllen ganz bestimmter Nischen sieht, aber auch in der klaren Trennung von der öffentlichen Arbeitsverwaltung. Um sich auf dem Weg dorthin zu profilieren, setzt Werner fortan auf eine ganz besondere Unternehmensberatung. »ck2« ist auf Wissensmanagement spezialisiert, wird von Christian Kuhlmann und Christian Keller geführt und ist eine typische Bielefelder Existenzgründung. Gemeinsam hat man die Eckpunkte des neuen Seminarprogramms erarbeitet, das noch im August beginnt.
Ins Gildenhaus schicken große Unternehmen ihre Mitarbeiter bereits seit den siebziger Jahren. Gerade Mittelständler nutzen das Angebot von 180 Seminartiteln, die zwei Schwerpunkte setzen. Die Vermittlung von Führungsqualitäten, die Skizzierung des Wegs vom Kollegen zum Vorgesetzten gehört dazu, aber auch die Erweiterung des Fachwissens in Sprachen und Betriebswirtschaft. Kommt das Angebot für die große Zahl der privaten Interessenten dazu, die sich für den Beruf weiterbilden.
Das Gildenhaus hat es sich zum Ziel gesetzt, auf die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens für das Berufsleben hinzuweisen. Aktuell in diesem Herbst wird die Sensibilisierungsphase für die Bielefelder noch durch Wertgutscheine für die Teilnahme an Tagesseminaren bereichert. Werner: »Vielleicht ja der Einstieg in eine weitergehende Qualifizierung.« Das Wecken von Interesse, so Werner, beginnt bereits beim Übergang von der Schule in den Beruf. Die Begleitung der Berufsorientierungsphase von jungen Menschen ist eine Schlüsselstelle auf dem Weg zu späterem erfolgreichem Erwerbsleben. Gleichzeitig schafft das Gildenhaus die Verbindungen zwischen den mittelständischen Unternehmen und dem für sie geeigneten Personal. Schließlich ist Wissen einer der wesentlichen Standortfaktoren Deutschlands im globalen Wettbewerb.

Artikel vom 06.08.2005