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Gummischrot soll Bären vertreiben - Gefährliche Nähe zum Publikum

Die Schweizer Forstbehörden wollen den Publikumsrummel rund um den erstmals seit 100 Jahren wieder im Alpenland aufgetauchten Braunbären (Archivbild) beenden. Taucht Meister Petz erneut neben der Straße über den Engadiner Ofenpass auf, wird ihm eine Ladung Gummischrot auf den Pelz gebrannt. Auf Anraten von internationalen Bärenspezialisten sei eine so genannte »Vergrämungsaktion« geplant, teilte das Amt für Jagd und Fischerei im Kanton Graubünden mit. In den vergangenen Tagen hätten sich unvorsichtige Schaulustige immer wieder »in unverantwortlicher Weise« in die Nähe des Bären begeben. Bei der Munition handele es sich um relativ grobes Plastikschrot, laut Jagdamt ein ähnliches Material, wie es die Polizei bisweilen gegen Demonstranten einsetzt. Ursprünglich war die Vergrämungsaktion schon für den Mittwochabend geplant. Doch es war, als ob das schlaue Tier, das letzte Woche zwecks Nahrungsbeschaffung ein Kalb gerissen hatte und vermutlich auch den Yak-Bullen von Bergsteiger Reinhold Messner auf dem Gewissen hat, etwas geahnt hätte: der Bär kreuzte nicht auf. Zuletzt war er am Montagabend in Straßennähe auf der Südseite des Ofenpasses gesehen worden. Seither fehlen jegliche Hinweise auf den Aufenthaltsort des Tieres. Foto: Stefan Hörttrich

Artikel vom 05.08.2005