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Baby aus Glascontainer beigesetzt

Bestattung in Harsewinkel - Weiterhin keine Hinweise auf die Mutter


Von Wolfgang Wotke
Harsewinkel (WB). Kein Grabstein, keine Blumen. Nur eine weiße Kerze unter einer schlichten Plastikverkleidung kennzeichnet das Grab auf einer kahlen Rasenfläche. Das tote Baby, das vor zehn Tagen in einem Glascontainer in Marienfeld (Kreis Gütersloh) gefunden worden war, ist in Harsewinkel anonym beigesetzt worden. Pfarrer Martin Liebschwager von der Evangelischen Kirchengemeinde hat den Jungen in aller Stille auf dem Friedhof an der Hesselteicher Straße beerdigt.
Der Säugling, der laut Obduktionsbefund nur 48 Stunden gelebt hatte und wahrscheinlich getötet worden war, war einfach in einer Aldi-Tüte entsorgt worden. Bislang, so Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg, seien acht Hinweise bei den ermittelnden Beamten eingegangen, aus denen sich aber keine heiße Spur zu der Mutter ergeben habe. Die Mordkommission hofft noch immer, dass sich Zeugen melden, nachdem sie an 85 Altglascontainer Fahndungsaufrufe geklebt hatte.
Über die Zeremonie der Beerdigung Anfang dieser Woche durfte Pfarrer Martin Liebschwager gestern überraschenderweise nicht sprechen. Die Behörden hätten ihn darum gebeten, sagte er.
Hinweise auf eine Frau, die nach einer Schwangerschaft kein Baby hat, erbittet die Polizei unter 05241/8690.

Artikel vom 05.08.2005