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Über Nacht um
10,5 Millionen
Euro reicher

Ostwestfale knackt Lotto-Jackpot

Von Christian Althoff
Bielefeld (WB). Ein Mann, der in einem kleinen Ort in Ostwestfalen lebt, hat Mittwochabend den Lotto-Jackpot geknackt und mehr als 10,5 Millionen Euro gewonnen. Bereits auf einem normalen Sparbuch (0,75 Prozent Zinsen) brächte das Vermögen dem Glückspilz monatliche Einnahmen von mehr als 6500 Euro.
Elmar Bamfaste gratulierte dem neuen Multimillionär.
Der Gewinner hatte auf seinem Lottoschein für 7,45 Euro sechs Felder ausgefüllt und die Zusatzlotterien Super 6 und Spiel 77 angekreuzt. »Er hatte am Mittwochabend im Fernsehen die Ziehung der Zahlen verfolgt und sich gestern Morgen bei uns gemeldet«, sagte Westlotto-Sprecher Elmar Bamfaste. »Da erfuhr er, dass er als einziger den Jackpot geknackt hatte.« Der Spieler hatte als bundesweit einziger die Zahlen 4, 7, 10, 24 und 33 angekreuzt und die richtige Superzahl 7 gehabt. Damit bekommt er 10 522 656,20 Euro. Den Gewinn muss er nicht versteuern, die damit erzielten Kapitalerträge schon.
Gestern Nachmittag besuchte ein Glücksbote aus der Westlotto-Zentrale in Münster den Gewinner. Er riet ihm, ein neues Konto in einer anderen Stadt anzulegen, um die Millionen vor seinem Umfeld geheimzuhalten.
Der neue Multimillionär war gestern selbst zu einem anonym geführten Interview nicht bereit. »Er hat allergrößte Sorge, dass seine Identität bekanntwerden könnte - und das ist beinahe das Schlimmste, was einem solchen Glückspilz passieren kann«, sagte Elmar Bamfaste. In Fällen, in denen sich Neu-Millionäre offenbart hätten, habe sich innerhalb weniger Tage »die Zahl der Verwandten verdoppelt und die der Freunde verdreifacht«. Zudem gingen erfahrungsgemäß ungezählte Bittgesuche aus ganz Deutschland ein. »Darin werden zum Teil wahre, herzzerreißende Schicksale geschildert, die den einen oder anderen Lottogewinner in eine moralische Zwangslage bringen«, erklärte Bamfaste und erinnerte an einen Jackpot-Gewinner aus Dortmund, der im Januar vergangenen Jahres sogar auf seinen gesamten Gewinn verzichtet hatte, weil er fürchtete, sein Leben werde sich durch den plötzlichen Reichtum zum Negativen ändern. »Der Mann hatte 9,3 Millionen Euro gewonnen, aber sich erst nach zehn Wochen bei uns gemeldet, weil er sich nicht sicher war, ob er überhaupt so reich werden wollte«, erinnert sich der Lotto-Sprecher.
Der gutsituierte Spieler hatte schließlich mit dem gesamten Gewinn eine Stiftung für caritative Zwecke gegründet und einen Stiftungsrat eingesetzt, der das Geld nun verwaltet und bedürftigen Menschen hilft. Bamfaste: »Offen bleibt die Frage, warum der Mann überhaupt Lotto gespielt hatte.«

Artikel vom 05.08.2005