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Mit Wörterbuch und Idealen Richtung Anden

Robert Heuer-Dornemann aus der Stadtheide reist für ein Jahr als Zivi nach Bolivien

Von Manfred Schraven (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Neugier und Abenteuerlust waren die Triebfeder. Die Ablehnung des Wehrdienstes die Voraussetzung. Die Basis möglicherweise die Ausbildung zum Koch im Hubertushof in Herbram-Wald. Am 16. August reist Robert Heuer-Dornemann nach Bolivien und tritt im südamerikanischen Staat den Zivildienst an.

Statt Egge sieht der 23-jährige Abiturient aus der Stadtheide bald die Anden. Wenn Robert in einer Woche mit seinem Spanischwörterbuch im Flugzeug sitzt und den halben Erdball umkreist, dann ist dabei ein Koffer voller Neugier und Spannung auf das ferne, unbekannte Land. Die Reise überhaupt möglich gemacht haben das Kolpingwerk und das Erzbistum Paderborn, ohne deren finanzielle Unterstützung solch ein Auslandsaufenthalt nicht möglich wäre. Für ein Jahr wird er in Bolivien den Zivildienst leisten.
Diese Reise in ein unbekanntes Land stellt für den jungen Paderborner eine enorme Herausforderung dar. Robert: »Es gilt, sich an eine südamerikanische Kultur, deren Menschen sowie extremen Klimaverhältnisse zu gewöhnen und anzupassen.«
Die Beweggründe für dieses Abenteuer sind vom Weltenbummler in spe schnell geschildert: Auf der Suche nach neuen Erlebnissen und der Wunsch seinen Zivildienst sinnvoll zu gestalten, ließen Robert zu dem Entschluss kommen, dem Heimatland für ein Jahr »adieu« zu sagen und ein für ihn unbekanntes Land anzusteuern.
Bolivien gilt als das »Armenhaus« auf dem südamerikanischen Kontinent und motiviert Robert dazu, sich mit den sozioökonomischen Strukturen und der ethnischen Bevölkerungsbeschaffenheit zu beschäftigen.
Über das Kolpingwerk in Paderborn hat er sich für diese Reise beworben und bekam die Möglichkeit für ein Jahr zivilen Dienst im Andenstaat zu leisten. Er wird nach Sucre in die Hauptstadt von Bolivien reisen, die von der Größe doppelt so groß ist wie Paderborn.
Robert ist ausgebildeter Koch und hat so die Möglichkeit vor Ort in einem Kolpinghotel im Hotelbetrieb tätig zu sein.
Eine Vielzahl von Erwartungen begleiten ihn nach eigenen Worten schon während seinen Reisevorbereitungen. Zahlreiche Impfungen gegen Tollwut, Cholera und Typhus geben ihm eine leise Vorahnung auf die südamerikanischen Lebensumstände. Allerdings wird die bolivianische Lebensart dazu beitragen, dass sich sein Horizont durch zahlreiche Eindrücke und Erfahrungen erweitern wird, hofft der Fernreisende. Nicht nur, dass er nun Spanisch lernen muss, er muss sich ebenso mit der Kultur des Landes und Verhaltensregeln der Gesellschaft auseinandersetzen, weiß der angehende »Zivi der Anden«.

Artikel vom 09.08.2005