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Metallberufe neu geordnet

Industriemechaniker sehr häufig gefragt - Beispiel Hörnemann

Von Bernhard Hertlein
Porta Westfalica (WB). Bisher hat Rolf Hörnemann, mittelständischer Unternehmer in der Kleinstadt Porta Westfalica, Maschinen- und Systemtechniker ausgebildet. Nun sind es Industriemechaniker.

Die gesamte Gruppe der Metallberufe ist im vergangenen Jahr überarbeitet worden. Dabei wurden mehrere Ausbildungswege zusammengefasst. Die Ausbildungsberufe heißen nun Anlagen-, Industrie-, Konstruktions-, Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker. Nach Angaben von Swen Binner, für die Lehrlingsausbildung verantwortlicher Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, ist dabei der »Industriemechaniker« der von den Unternehmen und Bewerbern am stärksten nachgefragte Beruf.
Auch Hörnemann, dessen Betrieb neben einem Auszubildenden weitere zehn Beschäftigte zählt, entschied sich für den Industriemechaniker, »obwohl die Jugendlichen hier viel lernen müssen, was sie in meinem Betrieb gar nicht brauchen«. Hörnemanns Wunschberuf ist eigentlich der Mess- und Regeltechniker. Die breite Ausbildung hilft natürlich den Lehrlingen, falls sie sich später wegbewerben wollen.«
Hörnemann hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Thermoelementen und Heizwiderständen spezialisiert, die vor allem von Gießereien zur Messung von Temperaturen eingesetzt werden. Gut 50 Prozent der Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet. Zur Lehrlingsausbildung kam Hörnemann, als er feststellen musste, dass alle Neueinstellungen erst Mal ausführlich von ihm geschult werden mussten. »Zudem betrachte ich die Lehrlingsausbildung als gesellschaftliche Ausbildung, der sich die Unternehmen nicht entziehen dürfen.« Ein großes Hindernis bildeten aber gerade für Mittelständler die hohen Ausbildungsvergütungen für Lehrlinge. Hörnemann setzt hier »auf eine eigenständige Lösung«.
Pro Jahr starten in Ostwestfalen etwa 300 Schulabgänger eine Ausbildung als Industriemechaniker. Die ausgebildeten Facharbeiter können nach Abschluss der Lehre unter anderem in Anlagebau, Feingerätebau, Instandhaltungstechnik und Produktionstechnik eingesetzt werden. Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen unter anderem zum Industriemeister Metall oder Techniker Maschinenbau.

Artikel vom 06.08.2005