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SPD grenzt sich
von Linkspartei ab

Koalition entschieden abgelehnt

Berlin (dpa). Bei SPD und Grünen verstärkt sich die Abgrenzung zur neuen Linkspartei.
»Links nicht zuviel Luft lassen«: Matthias Platzeck.
Die Sozialdemokraten müssen nach Ansicht von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck zwar Wähler und Parteifunktionäre des neuen Linksbündnisses zurückgewinnen - eine Koalition sei jedoch auch langfristig abzulehnen. Das Ziel müsse sein, eine starke Partei links von der SPD langfristig zu verhindern, betonte Platzeck.
Vertreter des SPD-Nachwuchses lehnten eine Koalition mit dem Linksbündnis auch mittelfristig entschieden ab. Eine entsprechende Offerte für die »Nach-Schröder-Ära« hatte zuvor der Spitzenkandidat der Linkspartei in NRW und frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine unterbreitet. »Die jüngere Generation der SPD hat für dieses vergiftete Angebot nichts übrig«, sagte Juso-Chef Björn Böhning.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider äußerte sich noch drastischer zu einer solchen Koalition: »Eher hacke ich mir die Hand ab. In allen wichtigen Politikfeldern vertritt das Linksbündnis genau das Gegenteil dessen, wofür wir stehen.«
SPD-Chef Franz Müntefering erneuerte seine klare Absage an eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei (vorher PDS). »Es gibt im Bund keine Zusammenarbeit mit der PDS und ihren Hospitanten.« Die SPD wird nach Worten ihrer Partei-Vize Ute Vogt auch nach 2009 nicht mit der Linkspartei koalieren. Die Linkspartei bestehe aus »zornigen alten Männern« und »strukturkonservativen Querulanten«, mit denen keine Zusammenarbeit möglich sei.
Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer appellierte an die SPD, das »dumme Geschwätz« über ein Bündnis mit der Linkspartei einzustellen. Wer in der SPD jetzt darüber spekuliere, schade »mutwillig oder fahrlässig dem Wahlerfolg seiner Partei«.

Artikel vom 05.08.2005