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Fünf Tote bei Unfall-Drama

Opel Corsa rast ungebremst gegen Baum -Êein Schwerstverletzter

Von Alexander Gionis
und Andreas Eickhoff (Foto)
Rheda-Wiedenbrück (WB). Unfall-Tragödie in Rheda-Wiedenbrück mit fünf Toten und einem Schwerstverletzten: Ein mit sechs Personen besetzter Opel Corsa ist im Ortsteil Lintel frontal und ungebremst gegen einen Baum gerast.
Fassungslos standen die Einsatzkräfte um das Autowrack, aus dem fünf Leichen und ein Schwerstverletzter geborgen wurden.

Während für vier Männer und eine Frau jede Hilfe zu spät kam, konnten die zuerst an der Unfallstelle eingetroffenen Polizisten lediglich den Mann, der hinter dem Fahrer gesessen hatte, lebendig aus dem völlig zerstörten Wrack ziehen. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik nach Hamm gebracht. Die Ermittlungen haben ergeben, dass keiner der Fahrzeuginsassen angeschnallt war.
Um 4.55 Uhr hatte sich am Sonntagmorgen bei der Polizei eine Frau gemeldet, die an der Unfallstelle vorbeigefahren war. Sie hatte sich nicht getraut, auf der einsamen Dorfstraße anzuhalten.
Wie die Polizei rekonstruierte, war der in Lippstadt auf eine Bekannte des Fahrers zugelassene Opel gegen 4.50 Uhr in einer Linkskurve nach rechts auf den Grünstreifen geraten und frontal in Höhe des rechten Scheinwerfers gegen eine Birke geprallt. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die vier Männer auf der Rückbank so heftig nach vorne gedrückt, dass die Vordersitze aus ihren Verankerungen gerissen wurden. Als die toten Männer von den Feuerwehrleuten geborgen waren, fanden sie im Fußraum der Beifahrerseite noch eine tote Frau.
Die genaue Unfallursache gibt der Polizei Rätsel auf: Auf dem zur Unfallzeit trockenen Asphalt waren keine Brems- oder Schleuderspuren zu erkennen. Auch fand man keine Hinweise, die auf eine erhöhte Geschwindigkeit des Autos hinwiesen. Erlaubt sind auf der einsamen Landstraße 100 Kilometer pro Stunde. Ob die Insassen unter Alkoholeinfluss standen, wurde bislang nicht untersucht.
Als schwierig gestaltete sich auch die Identifizierung der Opfer, da nur der 35-jährige Fahrer aus Lippstadt, der seit zwei Wochen in Rheda-Wiedenbrück gemeldet war, Ausweispapiere bei sich trug. Am Abend waren erst vier der sehr Insassen identifiziert. Neben dem Fahrer handelt es sich bei den Toten um eine 23-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 23 beziehungsweise 28 Jahren. Sie alle waren Deutsche osteuropäischer Herkunft und wohnten in Rheda-Wiedenbrück.

Artikel vom 08.08.2005