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Einstein der
Pop-Musik

Bob Dylan-Konzert in Hannover

Hannover (WB). Bob Dylan gilt ohne Zweifel als der wichtigste einzelne Interpret der Rock-Ära und Songschreiber des 20. Jahrhunderts. Der Ausnahmekünstler bedeutet »für die Pop-Musik das Gleiche wie Einstein für die Physik«, schrieb das US-Nachrichtenmagazin Newsweek. Am Mittwoch, 26. Oktober, 20 Uhr, geben Dylan und seine Band unter dem Motto »One Night Only« von 20 Uhr an ein Konzert in der AWD-Hall in Hannover.

Die zahlreichen Grammy-Auszeichnungen, auch für sein Lebenswerk, dokumentieren die globale Wirkung dieses genialen Sängers und Songschreibers. Mit seinem letzten Studioalbum »Love and Theft« lieferte Bob Dylan bereits das 43. Werk seiner Karriere. Der Wegbereiter der Folk- und Rockmusik erfand sich immer wieder neu, wechselte die Richtung, tauchte ab, um dann erneut kometenhaft aufzusteigen.
Dylan ließ sich nicht vereinnahmen, er bestimmte Tempo, Rhythmus und Inhalt. Er definierte mit seinen Songs Ideale, Ängste und Stimmungen von Generationen. Die Poesie seiner Texte und die Lyrik seiner Lieder verlieh ihm literarische Qualität, seine scharfe Beobachtungsgabe und sein politisches Verständnis machten ihn zum Sprachrohr der Jugend, deren Aufbruch er in den 60er Jahren mitinitiierte.
Dylan-Songs sind nicht nur Klassiker, sondern lebensnahe Dichtung. Viele von ihnen sind in die amerikanische Literatur eingegangen: »The Times They Are A-Changin'«, »Blowin' in the Wind«, »Like a Rolling Stone«, »A Hard RainÔs A-Gonna Fall«, »Chimes of Freedom« - um nur einige zu nennen.
»Blowin' in the Wind« - der wohl bekannteste Song aus der Feder von Bob Dylan -Ê beschreibt das Lebensgefühl seiner Generation. Dieses Lied, in den frühen 60er Jahren geschrieben, von unzähligen Künstlern wie Joan Baez oder Pete Seeger interpretiert, begründete seinen Mythos. Die New York Times bezeichnete ihn als »Shakespeare des 20. Jahrhunderts«.
Bob Dylan, der eigentlich Robert Allan Zimmerman heißt, in dem Dorf Duluth (Minnesota) geboren wurde und in der nahegelegenen Grubenstadt Hibbing aufwuchs, erzielte eine Wirkung wie vor und nach ihm kein zweiter Protagonist der Pop-Kultur. Seine Texte befreiten die Rockmusik von ihrer Banalität. »Erst nachdem ich Dylan intensiv gehört hatte, achtete ich peinlich genau auf Texte, auf Aussagen«, gestand sogar John Lennon.

Artikel vom 09.08.2005