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Kindheit und Jugend
in Nazi-Deutschland

Neuerscheinung im Pendragon-Verlag


Bielefeld (WB). Als Kind erlebt sie die Reichskristallnacht und bemerkt, dass jüdische Freundinnen in der Schule plötzlich verschwinden und nicht mehr wiederkehren. Ohne es bewusst zu hinterfragen, nimmt sie an Veranstaltungen der Jungmädelgruppe teil, fährt mit ins Zeltlager, erhält politische Bildung, die sie nicht all zu ernst nimmt, und erlebt die erste Liebe. Später studiert sie Chemie in Leipzig und wird im Krieg in der Kinderlandverschickung als Helferin und später im Kriegshilfsdienst in der Rüstungsindustrie eingesetzt.
Ihre persönlichen Erinnerungen in einer politisch bewegten Zeit hat die in Bielefeld lebende Autorin Sigrid Lichtenberger aufgeschrieben. Sie sind jetzt unter dem Titel »Mein Ich im Gefüge der Zeit - Jung sein in Leipzig in den Jahren 1923 bis 1945« im Pendragon-Verlag erschienen.
Die Autorin, 1923 in Leipzig geboren, nimmt den Leser mit auf eine zugleich faszinierende und dramatische Zeitreise. »Alles wovon ich erzähle, ist vergangen, aber hat das Leben geprägt, mein Leben bis zu dieser Stunde. Vor allem ist da mein Erschrecken, wie blind ich lebte für die politischen Hintergründe meiner Zeit«, sagt die betagte Autorin, die mehrfach bei Pendragon veröffentlichte.

Artikel vom 05.08.2005