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Täter in Polen angeworben

Bankräuber sitzt in U-Haft- zweiter Wagen gefunden


Bielefeld (WB/ca/uko). Das Amtsgericht Bielefeld hat gestern den Bankräuber Mariusz P. (43) in Untersuchungshaft geschickt, der am Tag zuvor mit zwei mindestens zwei Komplizen die Sparkassenfiliale in Bielefeld-Altenhagen überfallen hatte. Dem Polen werden gemeinschaftliche schwere räuberische Erpressung, dreifache Körperverletzung und dreifache Freiheitsberaubung vorgeworfen.
In seiner Vernehmung gab der Mann an, in Polen für den Überfall angeworben worden zu sein. Er habe zwei Mittäter in Hannover getroffen, sei mit ihnen nach Bielefeld gefahren und habe die Bank überfallen. Diese Version wird von den Ermittlern allerdings angezweifelt, nachdem sie die Bilder der Überwachungskamera ausgewertet haben. Danach gilt Mariusz P. als Haupttäter. Er trug die Pistole, er schlug während des Überfalls mit der Waffe auf die drei Angestellten ein, er gab die Kommandos, und bei ihm wurde die gesamte Beute gefunden, nachdem er von einem Polizeihund in Tatortnähe gestellt worden war.
Mariusz P. war nach dem Raub zu Fuß geflüchtet, seine Komplizen waren mit einem Opel Astra der Sparkasse und dem Mercedes des Vize-Filialleiters geflohen. Der Opel war kurz nach der Tat verlassen in Leopoldshöhe-Kusenbaum (Kreis Lippe) entdeckt worden, der Mercedes fiel gestern früh Anwohnern in Bielefeld auf: Er war wenige Kilometer vom Tatort abgestellt worden.
Noch unklar ist, wie die Täter zur Bank gekommen sind. Ein entsprechendes Fahrzeug wurde bislang nicht entdeckt. Möglicherweise waren die Räuber von einem vierten Täter abgesetzt worden.

Artikel vom 04.08.2005