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Kunst statt alter Graffitis

Tim Methfessel beweist Talent an einer Mauerfassade


Bielefeld (WB). Dass ein Graffiti nicht zwangsläufig störendes Geschmiere sein muss, sondern durchaus als Kunst bezeichnet werden kann, beweist Tim Methfessel mit der Fassadengestaltung einer Parkplatzmauer bei »Zoo-West« auf der Jöllenbecker Straße.
Der Filialleiter der Zoohandlung, Stefan Pross: »Wir haben unser Geschäft Anfang des Jahres eröffnet und seitdem haben uns die wahllos aufgesprühten Zeichen an der Mauer gestört.« Aber nicht nur ihm waren die wilden Buchstaben ein Dorn im Auge. Auch Tim Methfessel, der sich seit acht Jahren mit Graffitis beschäftigt, sah die hässliche Mauer und meldete sich bei dem Inhaber von »Zoo-West« Bernhard Kappelhoff. »Ich habe ihm vorgeschlagen, dass ich die Fassade neu gestalten könnte und er war sofort begeistert«, erzählt der 25-jährige Student, dessen Berufsziel passenderweise Fassadengestaltung ist.
Vier Entwürfe habe er skizziert, einer wurde schließlich genommen. »Ich sprühe schon seit langem Tierbilder. Als Vorlage halte ich mich an Fotos«, erklärt Methfessel, der seit acht Semestern Grafikdesign an der Fachhochschule Bielefeld studiert. An der zwölf Meter langen und zwei Meter hohen Mauer hat er eineinhalb Wochen gearbeitet. Das Resultat lässt sich sehen: detailgenau und ansprechend gestaltet sind demnächst Hunde, Vögel, Hasen, Fische und Katzen direkt neben dem Eingang von »Zoo-West« zu bewundern. »Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis«, versichert Stefan Pross, »Tim Methfessel hat sich wirklich viel Mühe gegeben.«

Artikel vom 04.08.2005