Gottesdienstreihe »Kunst und Religion« findet ihre Fortsetzung in der Süsterkirche
Bielefeld (WB/uj). Kunst und Religion gehen an den beiden folgenden Sonntagen, 7. und 14. August, in der Süsterkirche eine gelungene Symbiose ein. Im Rahmen der Gottesdienstreihe »Kunst und Religion« werden Pfarrerin Erika Edusei (ev.-reformiert) und Pfarrer Alfred Menzel (Neustadt Marien) als Gast ihre Predigten auf Orginalgrafiken von Emil Nolde und Max Beckmann abstimmen. Die Kunsthalle stellt die Originale, eine Radierung von Nolde und eine Lithografie von Beckmann, zur Verfügung. Beide Werke stammen aus dem Jahr 1911 und bilden das biblische Thema »Christus und die Sünderin« auf eigene Weise ab. Das übergeordnete Thema der Predigten lautet »Die Abgehängten« und bezieht sich auf die Kulturpolitik der Nationalsozialisten, der viele Bilder von Nolde und Beckmann zum Opfer fielen. Sie gehörten in die Kategorie »kulturbolschewistisch, entartet oder zersetzend« und mussten abgehängt beziehungsweise vernichtet werden. So auch der Nolde, der 1929 vom städtischen Kulturhaus Bielefeld erworben worden war und 1937 beschlagnahmt wurde. Auch eine Vielzahl von Beckmann-Bildern erlitt dieses Schicksal. Seit 1997 ist das Blatt »Christus und die Sünderin« von Emil Nolde durch Rückkauf wieder im Besitz der Kunsthalle. Das Beckmann-Blatt wurde 1952 erworben. Vor zwei Wochen begann die Serie mit Kunstpredigten zu Motiven des Marienaltars in der Neustädter Marienkirche. Die Gottesdienste in der Süsterkirche beginnen um 10.15 Uhr.
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