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Experte befürchtet gewaltigen Wasserschaden

Unbekannte stahlen 20 moderne Heizkörper aus der Großbaustelle Kuhlo-Realschule


Bielefeld (WB/mzh). Als der Hausmeister der Kuhlo-Realschule am Samstagmorgen seinen ersten Rundgang machte, sah er die Bescherung: Aus zwei Klassenräumen und dem Flur im Erdgeschoss hatten unbekannte Täter 20 hochmoderne Heizkörper gestohlen. Im Zuge der Sanierung des Gebäudes an der Fritz-Reuter-Straße waren die Bemm-Radiatoren erst wenige Tage zuvor installiert worden. Ein dreifaches Ärgernis: Wer haftet für den Diebstahl? Kann die Sanierung termingerecht beendet werden? Und droht womöglich ein gewaltiger Wasserschaden?
»Um 18 Uhr am Freitag, als ich meine Inspektion machte, war noch alles okay«, berichtet der Heiz- und Lüftungsmonteur Viktor Strohmaier von der Firma Hubert Niewels aus Bad Lippspringe. Doch dem Hausmeister Hassan Yaylagül fielen am Samstagmorgen die leeren Stellen an den Wänden auf: 20 der insgesamt 200 Heizkörper (120 mal 60 Zentimeter, gut 20 Kilo schwer) fehlten. Der Schaden dürfte deutlich im fünfstelligen Bereich liegen.
Der Einbruch erfolgte durch eine Kellertür. Die Polizei vermutet, dass die Täter mindestens einen Kleinlaster einsetzten; dieser könnte eventuell auf dem Schulhof an der Wilbrandstraße geparkt worden sein. Strohmaier schätzt, dass, drei Täter vorausgesetzt, eine knappe Stunde für Demontage und Abtransport nötig war. »Für Privatwohnungen, heute meist in Niedrigenergie-Technik gebaut, sind die Radiatoren ungeeignet. Ich vermute, sie gehen in Verwaltungsbauten in Osteuropa.«
Beim städtischen Immobilienservicebetrieb (ISB), der auch für Schulbausanierung zuständig ist, ist jetzt die Rechtsabteilung gefordert: »Wir hatten noch keine Abschlagszahlung geleistet, aber die Heizkörper waren ja bereits montiert«, sagt Wolfgang Schreck, Bauleiter Technik beim ISB. Wessen Eigentum waren die Radiatoren zum Tatzeitpunkt?
Sicher ist, dass die Firma Niewels (120 Mitarbeiter) auch die neu benötigten Geräte liefern wird. »Denn das Gebäude muss zum Schulanfang in gut zwei Wochen fertig sein«, sagt Schreck.
»Ich hoffe und bete, dass die Diebe nicht zu stark an den Heizkörpern gerissen haben«, sagt Strohmaier. Denn die Zuleitungen zu den Ventilen wurden natürlich frisch einbetoniert. »Wenn diese Verbindungen durch starke Gewalteinwirkung undicht geworden sind, bleibt das Erdgeschoss noch länger eine Großbaustelle.« Ende dieser Woche soll ein erster Test Gewissheit bringen.

Artikel vom 03.08.2005