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Tipp: Risiko breit streuen

Aktienanlage wieder attraktiv

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Der Aktienmarkt brummt und macht die Deutschen wieder ein wenig mutiger, diese nicht völlig risikolose Form der Geldanlage in Erwägung zu ziehen. Mit der richtigen Strategie, so die Experten, lässt sich das Risiko allerdings gering halten.

»Die Privatanleger sind noch vorsichtig, aber das Interesse ist da«, hat Dirk Faustin von der Sparkasse Bielefeld beobachtet. Sein Rat: Anleger sollten ihr Geld am besten »scheibchenweise« in den Aktienmarkt investieren und entsprechende Sparpläne nutzen. »Man sollte aber nicht nur auf den Dax schauen, sondern europäisch investiert sein.« Wichtig sei zudem, das Depot übersichtlich zu halten, also maximal zehn bis 12 Werte zu halten. Außerdem sollte man, um das Risiko breit zu streuen, weniger auf Einzeltitel setzen, sondern besser auf Zertifikate und Fonds. Faustin ist überzeugt, dass man mit Aktien in den nächsten zehn Jahren mehr verdient als mit festverzinslichen Papieren.
»Aktie heißt nicht automatisch Risiko«, betont auch Michael C. Maletzky vom Bankhaus Lampe. Auch er spricht sich für eine »breite Aktienstreuung« aus. »Ein Engagement in Aktien lohnt sich«, betont er.
Die schwer zu beantwortende Gretchenfrage lautet: Wann ist der richtige Zeitpunkt einzusteigen? Ist es jetzt schon zu spät? Gestern hat der deutsche Aktienleitindex jedenfalls erneut zugelegt und bei 4932 Zählern auf einem neuen Höchststand seit Mai 2002 geschlossen. Maletzky: »Viele Anleger hoffen jetzt auf eine Korrektur auf 4600 oder 4700 Punkte, um dann in den Markt zu gehen.«
Die Wertpapierexperten der Deutschen Bank sehen weiteres Potential beim Dax. Norbert Sontopski, bei der Deutschen Bank in Bielefeld für Privat- und Geschäftskunden zuständig, ist sicher, dass der Dax innerhalb der nächsten zwölf bis 24 Monate weitersteigen wird.
»Man sollte aber auch mal Gewinne mitnehmen«, rät Dr. Friedrich Klein, Vorstandsmitglied der Volksbank Paderborn/Höxter. Gerade Versorger wie E.on und RWE seien in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufen.
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl vermutlich am 18. September glauben die meisten Experten, dass die derzeitigen Kurse bereits einen Sieg einer neuen Regierung unter CDU/CSU-Führung vorweggenommen haben. Klein: »Darauf setzt der Markt.«

Artikel vom 03.08.2005