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Atomstreit mit Iran

Der Weg in die Isolierung?


Teheran bleibt auf seinem gefährlichen Konfrontationskurs. Trotz neuer Vorschläge aus Berlin, Paris und London für eine erweiterte politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Europäischen Union wollen die Machthaber im Iran ihr Programm zur Urananreicherung schon Anfang nächster Woche wieder aufnehmen.
Die Reaktionen aus den westlichen Hauptstädten auf die knappe Antwort aus Teheran, am Atomprogramm festzuhalten und innerhalb von 48 Stunden auf die EU-Vorschläge zu antworten, dürften die Ajatollahs nicht wundern.
So warnte Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy Iran erneut vor der Wiederaufnahme des Programms zur Urananreicherung und forderte die internationale Gemeinschaft zu einem »sehr festen« Auftreten auf, sollte Teheran nicht einlenken. Wie es hieß, hat die EU Teheran ein umfangreiches »Paket« angeboten, das bei einem Verzicht auf die Urananreicherung intensive Handelsbeziehungen, die Lieferung moderner Technologie und Sicherheitsgarantien für das iranische Territorium vorsieht. Danach soll der Westen auch bereit sein, Iran die gewünschten Atomkraftwerke zu liefern. Iran könne friedliche Atomforschung betreiben, solange es den atomaren Brennstoff aus dem Ausland bezieht. Angesichts dieser Angebote wäre der Iran schlecht beraten, bei seiner starren Haltung zu bleiben. Es wäre ein Weg in die Isolierung.Friedhelm Peiter

Artikel vom 06.08.2005