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Meisterschaft im Esel-Nachahmen


Von Dietmar Kemper
Nessendorf (WB). Wenn Esel Cäsar nicht antwortet, war es der falsche Ton. Im Eselpark Nessendorf bei Oldenburg versuchen 19 Vorrundensieger am Samstag, 13. August, die Deutsche Junioren-Meisterschaft im I-A-Rufen zu gewinnen. Wer als Mensch eine rossige Eselstute so gut nachahmt, dass Deckhengst Cäsar hellhörig wird, gewinnt 500 Euro in bar oder ein Eselfohlen. »Jeder hat nur einen Versuch«, sagte Meike August gestern dieser Zeitung.
Die Familie August betreut den Park mit 128 Grautieren. Eine Million Besucher passierten seit 1973 die Eingangstore, streichelten Fohlen, starteten zu einer Kutschfahrt und kauften Plüschesel. Beim Wettbewerb, der um 15 Uhr beginnt, habe nur derjenige eine Chance, der sich öfter mal in die Nähe einer Stute stelle und ihr zuhöre, erklärte Meike August. Die kuriose Meisterschaft, das Gegenstück zu den Hirschrufern, wird zum sechsten Mal ausgetragen. »Bislang haben alle Sieger das Geld genommen, weil sie zuhause nicht genug Platz für den Esel gehabt hätten«, blickt Meike August zurück.
Esel seien nicht stur, sondern ruhig und ausgeglichen, räumt die Expertin mit einem Vorurteil auf. Und sie könnten denken, ist August überzeugt: »Esel sind schlau. Wenn sie Gefahr wittern, bleiben sie stehen und denken nach.«

Artikel vom 05.08.2005