Das Verkehrsamt lobt den schnellen Baufortschritt - Nicht alle Anlieger sind davon begeistert
Quelle (mp). Trockenes Wetter vorausgesetzt, soll die Queller Kreuzung »Café Sport« am Freitag, 5. August, zur Mittagszeit wieder für alle Fahrtrichtungen geöffnet werden - wie gestern in dieser Zeitung berichtet. Kurz vor Abschluss der vierwöchigen Bauarbeiten bilanziert das Bielefelder Verkehrsamt äußerst positiv.
»Dies ist ein Beispiel dafür, wie gut die Räder von Planung, Ingenieurbüro und Baufirma ineinander greifen können«, betont zufrieden Hermann Benkelberg, Teamleiter Straßenneubau. Seit dem 11. Juli war, bei teilweiser Sperrung der Kreuzung, auf 10 000 Quadratmetern die komplette Asphaltdecke entfernt und durch eine belastungsresistentere Konstruktion ersetzt worden - für 215 000 Euro. Benkelberg: »Ich hoffe, dass wir damit einige Zeit Ruhe haben. Genauer will ich mich da nicht festlegen.« Die alte, weniger stabile Decke hatte dem Verkehr acht Jahre lang standgehalten. Der offensichtliche Vorteil für alle Benutzer der Kreuzung »Café Sport« ist jetzt eine längere doppelte Linksabbiegerspur aus Richtung Osnabrück auf den Ostwestfalendamm. Dadurch kann mehr Verkehr schneller abfließen. »Wir danken allen Anliegern und Geschäftsleuten für Verständnis und Geduld während der Baumaßnahmen«, sagt Bezirksamtsleiter Egon Schäffer. »Wir haben nur am ersten Tag einige Klagen gehört, aber danach nichts mehr.« Dennoch gibt es kritische Stimmen, auch wenn diese nicht immer laut werden. »Es ist eine Schande für die Stadt Bielefeld, wie sich die Arbeiten an der Queller Kreuzung in die Länge gezogen haben«, ärgert sich Christian Holste (50), Chef des traditionsreichen Mittelstandsbetriebes Holste, das Pflege- und Reinigungsmittel herstellt. »Ich fahre täglich dort vorbei und muss erleben, wie stundenlang, manchmal zwei Tage hintereinander nichts passiert. In jeder wirtschaftlich arbeitenden Firma wäre die Kreuzung für vier bis fünf Tage komplett gesperrt worden, und man hätte richtig rangeklotzt, also 24 Stunden am Tag. Dann wäre das Thema nach nur einer Woche vom Tisch gewesen. Aber es gab wohl keine Zeitvorgaben. Unsere Behörden wollen ja auch keinen Leistungsdruck, weil dann alles schneller ginge und dadurch weniger Verwaltung gebraucht würde. Dabei hätten sie gerade hier der Bundesregierung einmal zeigen können, wie es geht«, behauptet der Unternehmer. Bauleitung und Verkehrsamt halten Einwände wie diese für unqualifiziert. »Allein das Abtrocknen der drei Asphaltschichten dauert 24 Stunden pro Schicht«, erklärt Bauleiter Peter Stork. »Und auch in Quelle wohnen Menschen, die nachts schlafen wollen«, bemerkt Hermann Benkelberg. »Eine Vollsperrung der Kreuzung "Café Sport" für eine Woche wäre wie ein Herzinfarkt für den Bielefelder Süden«, glaubt Bezirksamtsleiter Egon Schäffer.
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