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Hektische Liga
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Es geht immer schneller.
Bereits nach den ersten 90 Minuten saß Armin Veh auf dem Wackelstuhl. Der VfB Stuttgart leistete sich zu Hause einen 0:3-Fehlstart gegen den 1. FC Nürnberg. Das reichte, um den Trainer gleich in Frage zu stellen.
Spieltag zwei überstand Veh mit einem 3:2-Sieg in Bielefeld. Aber nach 270 Minuten ist es schon wieder soweit. 1:3 gegen Borussia Dortmund. Es rumort erneut im Schwabenland. Alte Zweifel leben neu auf. Ist Veh der richtige Mann auf der Bank?
Die Frage nach dem Trainer wird inzwischen auch in Hannover und Bochum gestellt. Laut. Öffentlich. Im Stadion. Enttäuschte Fans sind da unerbittlich. Sie fordern die Entlassung der »Versager«. Sofort.
»Veh raus« haben ein paar enttäuschte VfB-Anhänger in Stuttgart nach der Partie gegen Dortmund auch wieder gerufen. Im Norden und tief im Westen ist die Luft für die Fußball-Lehrer noch dicker. Kein Punkt, ein Torverhältnis von 2:11. Da fehlen selbst einer Quasselstrippe wie Peter Neururer die Worte, er findet keine Ausreden oder Entschuldigungen mehr. Die gibt's auch nicht. Denn sie spielen bisher miserabel, die Hannoveraner. So einfach ist das.
Und Bochum? 1:2 in Mainz, 1:2 gegen die Bayern, 0:1 gegen Cottbus. Ein Traumstart sieht etwas anders aus. Deshalb kriegen die frustrierten VfL-Anhänger jetzt schon einen Koller. So heißt zufällig auch ihr Trainer -Ê und den würden sie am liebsten in die Schweiz zurück schicken. Gestern noch der Aufstiegsheld, heute der große Verlierer.
Ja, so schnell geht das.
Geduld? Längst ein Fremdwort in einer Liga, die immer hektischer reagiert. Dass nach drei Runden schon drei Trainer zittern müssen, sagt alles.

Artikel vom 28.08.2006