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Noch keine Spur zur Mutter

Schwierige Ermittlungen nach Fund eines toten Babys


Harsewinkel (WB). Eine Woche, nachdem auf dem Sortierband einer Glasrecyclingfirma in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) ein totes Baby gefunden worden war, hat die Kripo noch keine heiße Spur. »Es gibt nicht einen einzigen Zeugenhinweis auf eine schwangere Frau, die nun plötzlich kein Kind hat«, sagte gestern Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg. Die sieben Hinweise, die bisher eingegangen seien, seien allgemeiner Art und hätten sich als nicht stichhaltig erwiesen. Ein Mitarbeiter der Firma hatte den in einer Aldi-Plastiktüte steckenden, 1500 Gramm schweren und 41 Zentimeter großen Jungen beim Sortieren von Weißglas entdeckt.
Seit dem vergangenen Freitag bittet die Polizei mit mehrsprachigen Plakaten um Hinweise. Die Plakate waren von Polizisten an die 45 Weißglascontainer im Kreis Gütersloh und 40 weitere in den Städten Steinfurt, Rheine, Hamm und Bergkamen geklebt worden, in die das Baby geworfen worden sein könnte.
Die genaue Todesursache des schwarzhaarigen und hellhäutigen Jungen steht noch nicht fest. Nach ersten Erkenntnissen der Mordkommission Bielefeld hat das Baby vor dem Fund maximal 48 Stunden lang gelebt. Die Rechtsmediziner hatten am Kopf des Kindes Spuren »stumpfer Gewalteinwirkung« gefunden, die möglicherweise zum Tod geführt hatte. Außerdem hatte das Baby oberflächliche Schnittverletzungen an Kopf und Hals, die es sich in dem Container mit zerschlagenem Glas zugezogen hatte. Die stark verschmutzte Tüte, in der der nackte Säugling steckte, wird derzeit noch im Landeskriminalamt in Düsseldorf untersucht.

Artikel vom 03.08.2005