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Die Museumsinsel ist 175 Jahre alt

Odyssee der 2300 Jahre alten Büste von Nofretete geht bis 2009 weiter

Nofretete: Berlins »Mona Lisa«.

Berlin (dpa). Zum Geburtstag kehrt sie heim - Nofretete, die Schöne aus Ägypten. 175 Jahre nach Gründung von Berlins Staatlichen Museen zieht die Königsgattin wieder auf die Museumsinsel. Die Kunst- und Kulturhallen feiern zwar schon heute ihr Gründungsjubiläum. Doch der Glanzpunkt wird erst zehn Tage später gesetzt. Am 13. August bekommt die 2300 Jahre alte Büste im Alten Museum ihre neue Bleibe - allerdings nur vorübergehend.
Das von Karl Friedrich Schinkel entworfene und als erstes der preußischen Museen Berlins 1830 eröffnete Haus am Lustgarten ist für die Ägypterin nur Provisorium. Etwa 2009 soll »die Mona Lisa Berlins« im benachbarten Neuen Museum zwischen goldbestückten Mumien-Sarkophagen und anderen Schätzen der altägyptischen Sammlung ihren endgültigen Sitz finden. Dort wurde die Sammlung bereits von 1859 bis 1939 gezeigt. Nach dem Krieg zog Nofretete mit der Ägyptischen Sammlung in den Stülerbau am Charlottenburger Schloss. Zur Zeit ist die Büste im Kulturforum am Potsdamer Platz.
Es sind turbulente Zeiten für Nofretetes Heimkehr. Die Museumsinsel steht inmitten der größten Umwälzung ihrer Geschichte. Bagger und Bauzäune prägen das Bild am UNESCO-Weltkulturerbe. Eine riesige Lücke klafft neben dem Pergamon-Museum, wo in den kommenden Jahren der britische Architekt David Chipperfield ein neues Eingangsgebäude bauen soll - für Restaurants und Museumsshop.
Im Neuen Museum legen die Restauratoren seit Monaten kostbare Fresken frei, erlösen die Stahlträger vom Rost. Mehr als zwei Milliarden Euro kostet der Um- und Ausbau der Museumsinsel. Zum 175. Geburtstag werden bedeutende Schätze aus der Antikensammlung gezeigt, darunter die griechische Statue des »Betenden Knaben«. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 03.08.2005