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Technisch wie handwerklich
reife Leistung rund ums Rad

Vulkaniseure/Reifenmechaniker sind gesuchte Spezialisten

Gut geschulte Spezialisten rund um Rad und Reifen sind nicht nur in den etwa 3700 Betriebsstätten des Reifenfachhandels und Vulkaniseur-Handwerks gefragte Fachkräfte, sondern auch in Autohäusern und Kfz-Werkstätten.Die Sicherheit von Mensch und Fahrzeug hängt nicht zuletzt auch von der fehlerfreien Arbeit des Vulkaniseurs/Reifenmechanikers ab.
Vulkaniseur/Reifenmechaniker ist ein Handwerksberuf. Die dreijährige Ausbildung findet in Werkstätten des Reifenfachhandels oder in Runderneuerungsbetrieben statt. Auch Fördergurthersteller beschäftigen Vulkaniseure.
Im Mittelpunkt der Tätigkeit stehen Fahrzeugreifen aller Art. Montage und Fahrwerkstechnik, Reparaturen und Runderneuerungen bestimmen das Berufsbild. Neben technischem Verständnis und Interesse sind jedoch unbedingt auch kommunikative Fähigkeiten gefragt, denn Vulkaniseure/Reifenmechaniker müssen nicht zuletzt Kunden bei der Wahl des richtigen Reifens beraten und die im Sortiment ihres Arbeitgebers geführten Produkte verkaufen können. Sie entscheiden, wann eine Neubereifung notwendig wird, und stimmen Fahrwerk und Reifen exakt aufeinander ab. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Schäden am Reifen zu reparieren. Technische und handwerkliche Aufgaben sind also ebenso zu erfüllen wie Dienstleistungen »rund ums Rad«. Dass hierbei modernste Elektronik und Mechanik zum Einsatz kommen, versteht sich von selbst: Der Reifenfachmann muss nicht nur mit seinen Werkzeugen umgehen können, sondern auch mit anspruchsvollen technischen Geräten wie zum Beispiel Wuchtmaschinen und Achsmesscomputern.
Nicht nur der Service rund um den Neureifen, sondern auch die Runderneuerung gehört zum Berufsbild. Der Vulkaniseur/Reifenmechaniker garantiert eine ökologisch einwandfreie Weiterverwertung der Schrottreifen, denn er ist in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen. Er entscheidet, welche Karkassen für die Runderneuerung geeignet sind, welche Altreifen noch gebrauchsfähig sind und zum Beispiel als Profilreifen exportiert werden können oder was tatsächlich nur noch als Schrott in die thermische Verwertung geschickt werden kann.
Die berufliche Schulung in einem der vier Ausbildungszentren in Deutschland begleitet die betriebliche Ausbildung. Mehrmalige Besuche der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung in München und Gelsenkirchen bringen die Auszubildenden während der Lehrzeit auf ein bundesweit einheitliches technisches Wissensniveau. Wer weitergehende Ambitionen hat, kann nach mindestens drei Gesellenjahren eine Meisterprüfung ablegen.
Natürlich können weibliche Auszubildende ebenso gute Vulkaniseure werden wie männliche - der Beruf steht allen offen, die über geistige Beweglichkeit, technisches Interesse und Ver-ständnis sowie eine gute körperliche Konstitution verfügen.
Für Reifenfachkräfte mit Gesellenbrief und mindestens fünfjähriger Berufserfahrung, die mittlere oder gehobene Führungspositionen - etwa Filial- oder Niederlassungsleiter - anstreben, bietet der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) in Bonn zusätzlich die Ausbildung »Juniormanager im Reifenfachhandel« an. Auch für Neu- und Seiteneinsteiger der Branche mit entsprechenden Voraussetzungen steht diese 16-tägige Weiterbildung offen.
Noch interessanter wird das Berufsbild zukünftig durch eine generelle Revision der Ausbildungsverordnung. Dem Spezialisierungstrend in der Wirtschaft soll im Rahmen dieser Neuordnung unter anderem dadurch Rechnung getragen werden, dass sich nach Absolvierung einer zweijährigen Basis-Ausbildung noch eine einjährige Spezialisierungsphase anschließt. Die Gesamtausbildung endet dann mit dem Abschluss als »Reifen-/Fahrwerkstechniker und Vulkaniseur«" mit einem der beiden Schwerpunkte Reifen- und Fahrwerkstechnik oder Vulkanisation.

Artikel vom 03.09.2005