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Rau trotz Rückstands dabei

Arminias Auftakt in Bremen: Vier Neue spielen, vier schauen zu

Eine Woche können Arminias Fans noch üben. Dann müssen die Namen der Neuen, die zum Heimauftakt gegen den HSV in die SchücoArena einlaufen, aus dem Eff-Eff kommen. Denn Stadionsprecher Lothar Buttkus erwartet auf jeden Vornamen eine Antwort. In Rau, Westermann, Korzynietz und Zuma kommen Samstag in Bremen immerhin vier der acht neuen Feldspieler zum Einsatz. Zurecht? Das verrät der Neuzugänge-TÜV.

Tobias Rau (23): Der Linksverteidiger stieß spät zur Mannschaft, genießt als ehemaliger FC Bayern-Spieler und ausdrücklicher Wunschkandidat von Sportchef Reinhard Saftig und Trainer Thomas von Heesen aber gleich einen gewissen Bonus gegenüber der Konkurrenz (Markus Schuler). Rau soll Bielefeld als Sprungbrett zurück in die Nationalmannschaft nutzen. Der Weg ist weit. In den Testpartien in Emsdetten beim SV und in Melle gegen Heerenveen merkte man ihm den Rückstand nach seinen schweren Verletzungen noch deutlich an. Von Heesen will Rau die Zeit geben, die er braucht.
Aktueller Leistungsstand: Nicht einzuschätzen.

Heiko Westermann (21): Von allen Neuzugängen wird es der Innenverteidiger am schwersten haben, seinen Platzhalter für 90 Minuten vergessen zu machen. Es ist aber keineswegs Petr Gabriels verletzungsbedingtes Fehlen allein, das Westermann eine zeitigere Erstligapremiere als vermutet ermöglicht. Seine bayerische Bierruhe lässt den Ex-Fürther ungeheuer unaufgeregt erscheinen. Sein starkes und gelegentlich sogar torgefährliches Kopfballspiel ist des baumlangen Westermanns zweites dickes Plus.
Aktueller Leistungsstand: Überraschend stark.

Bernd Korzynietz (25): Wer den Rechtsverteidiger mit Vorgänger Benjamin Lense vergleichen möchte, kommt nicht weit. Korzynietz' Stärken liegen am Boden. Für einen Verteidiger ist »Kozze« nicht nur erstaunlich klein, sondern verfügt auch über eine ausgezeichnete Technik. Auffällig: Gelegentlich neigt der ehemalige Gladbacher zu Leichtsinnsfehlern. Stellt er diese Schwäche ab und schlägt weiterhin so scharfe Flanken, wird der offensivstarke Abwehrspieler zu dem Gewinn, den sich Arminia erhofft hat.
Aktueller Leistungsstand: Noch steigerungsfähig.

Sibusiso Zuma (30): Zwischen seinem Abschied in Kopenhagen und seinem Einstand in Bielefeld lagen lediglich acht Tage. Der Südafrikaner ist darum noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Dennoch: Zuma hat mittlerweile mehrfach angedeutet, was er leisten kann. Die Integration geht voran, die Spritzigkeit kehrt zurück. Und torgefährlich ist der Rechtsaußen auch. Er probiert notfalls auch mal etwas auf eigene Faust, sucht Eins-gegen-Eins-Situationen, auch wenn er ab und zu noch hängen bleibt. Zuma hat das Zeug zum Publikumsliebling.
Aktueller Leistungsstand: Stark, kann aber noch stärker spielen.

Vier spielen, vier spielen nicht. Nebojsa Krupnikovic (hat das Pressing noch nicht verinnerlicht), Christian Schwegler (hat das Pech, dass auf beiden Flügeln erfahrenere Topleute verteidigen), Heiner Backhaus (kam bislang über den Status Ergänzungsspieler nicht hinaus) und David Kobylik (verletzt, sonst ein Mann für die erste Elf) müssen sich aus ganz unterschiedlichen Gründen noch gedulden. Der neunte Neue, Pascal Formann, soll als dritter Torwart wie geplant sein Glück in der Oberliga versuchen.Dirk Schuster/
Werner Jöstingmeyer

Artikel vom 05.08.2005