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Kleinbahner
sind um alte
Gleise reicher

Am Werk: Ein riesiger Kran des Unternehmens Bernhard Meyer half den Kleinbahnern beim Verladen.

Brackweder Schienen »geerbt«

Von Verena Petring
Brackwede (WB). Der Verein Kleinbahnmuseum Enger bekam die heiß ersehnten 100 Meter Gleise aus Brackwede, damit er das alte Abstellgleis der Bahnstation Steinbeck nachbauen kann. Mit vereinten Kräften und schweren Maschinen wurden die Schienen an Ort und Stelle gebracht.

Auf zwei Tiefladern wurden die Gleise angeliefert, die dann mit einem Kran von der Hiddenhauser Straße aus an den Rand des parallel dazu verlaufenden Wanderweges auf der alten Kleinbahntrasse gehoben wurden.
Zwischen 1900 und 1930 diente das tote Gleis zum Abstellen von Güterwaggons, die an die Personenzüge angehängt waren und zum vorübergehenden Ausweichen in dem Fall, dass Züge entgegenkommen. Um daran zu erinnern, plant das Kleinbahnmuseum seit längerer Zeit eine Rekonstruktion der damaligen Anlage. Die Möglichkeit dazu ergab sich, als Mitglieder des Vereins von einem Gleisausbau der Straßenbahn inBrackwede hörten. Die Zuständigen des Verkehrsbetriebes »MoBiel« entschieden sich, die Gleise nach Enger zu verschenken.
Am vergangenen Montag wurden die Schienen dann an der »Rosenhöhe« ausgebaut und der Schotter bereits an den Wanderweg nach Enger geliefert. »MoBiel« organisierte anschließend auch den Transport der Gleisanlagen, die mit zwei Tiefladern gebracht wurden. Von der Bushaltestelle an der Hiddenhauser Straße aus hob Holger Meyer diese mit einem großen Kran über das kleine Waldstück hinweg. Mitglieder des Kleinbahnmuseums nahmen die Schienen dort entgegen und stapelten sie. Bis Ende August sollen Schotter und Gleise mit Hilfe von Baggern verlegt werden.
Die Rekonstruktion des Abstellgleises ist nur der erste Schritt im Rahmen eines großen Projektes. »Wir wollen die Geschichte der Kleinbahn für Touristen verdeutlichen«, erklärte Matthias Rasche das Ziel des Vereins. An den Haltestellen Enger-Bach, Westerenger und Steinbeck sollen Halteschilder nachgebaut werden und entlang der Trasse sollen Gittermasten der alten Oberleitung aufgestellt werden. Zu jedem Relikt soll es auch Informationstafeln geben.
Unterstützt wird die Aktion vom Imagekonzept Enger 2000+. Dieses stellt Gelder für die Planungen bereit. Die Bauten sollen in den Touristik- und Wanderweg »Kultur Acht« eingegliedert werden. Alle Infotafeln werden deshalb mit dem gleichen Logo versehen.

Artikel vom 05.08.2005