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Die Natur als Quell der
künstlerischen Inspiration

»Galerie im Studio« zeigt »Schlange, Venus, Engel«

Von Uta Jostwerner (Text)
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Natura Artis Magistra -ÊDie Natur ist die Lehrmeisterin der Kunst - und der Quell, aus dem Pit Elbracht (52) und Peter Marggraf (45) ihre künstlerische Inspiration schöpfen. Eine Ausstellung mit Werken der beiden ostwestfälischen Künstler wird heute um 19.30 Uhr in der WDR-»Galerie im Studio« eröffnet.

Sie trägt den Titel »Schlange, Venus, Engel« und bezieht sich auf archetypische Urbilder, ohne dabei einem Kult oder einer Religion dienen zu wollen. Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist die Sinnlichkeit, die der Holzbildhauer Marggraf und der Maler Elbracht auf unterschiedliche Weise ihren Werken eingeben.
Peter Marggrafs vielgestaltige Skulpturen entstehen aus heimischen Hölzern; sie sind stets aus einem Stück gearbeitet. Wie der Wuchs eines Baumes verästeln sie sich nach oben hin, wobei aus Gabelungen mal in die Höhe wachsende Fantasiegestalten, mal Körper mit nach oben gestreckten Armen und ein andermal die für den Künstler so typischen Engelsdarstellungen entstehen. Weich und fließend in der Formgebung, arbeitet Marggraf die Oberflächen fein aus und setzt mit Ästen und Rissen im Holz natürliche Akzente. »Mein Antrieb ist gestalterische Freude und Hingabe, mehr ein Geschehen-Lassen als ein Machen«, erläutert der freischaffende Künstler sein Vorgehen.
Mythologische Figuren wie die Schlange und immer wieder die Venus als Ursymbol von Weiblichkeit und Fruchtbarkeit finden sich im Werk von Pit Elbracht wieder. Ausschließlich in Öl gearbeitet, beherrscht der Maler bei aller auf Gegenständlichkeit zielenden Darstellungsform doch auch gekonnt das Spiel mit surrealen Szenarien, die seinen Werken eine mal hintergründige, mal humorvolle Doppelbödigkeit verleihen.
Im Zentrum der Ausstellung steht eine Gemeinschaftsinstallation der befreundeten und im Geiste verbundenen Künstler. Ein erdiger, altarähnlicher Tisch aus Osning-Sandstein, in dessen Platte Elbracht eine Schlange sowie ein dreieckiges Wasserbecken eingraviert hat bildet den Mittelpunkt. Über dem Tisch schwebt in luftiger Höhe eine Schlange aus Pflaumenholz von Peter Marggraf. Die Installation wird ergänzt durch archaisch anmutende Stühle, die der Holzbildhauer aus naturbelassenen Ästen und Weiden fertigte. Bodenständig, erdig und leicht zugleich gehen die Werke eine gelungene Symbiose ein. Zu sehen heute Abend im WDR-»Schaufenster« und dann in natura von montags bis samstags von 14 bis 18 Uhr.

Artikel vom 03.08.2005