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Werbung mit dem richtigen Dreh

Stadtbildpflege und zielgerechtes Marketing sind Thema der Ströer GmbH

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der alteingesessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: Ströer Deutsche Städte Medien GmbH.

Die Begriffe Marketing und Werbung umschreiben nur ansatzweise, was die Mannschaft von Karl-Heinz Jandrey täglich diskutiert, bearbeitet und weit über nüchterne Vorgänge wie das Plakatieren und Installieren hinaus im Kundenauftrag bearbeitet. »Unsere Arbeit hat sehr viel mit Stadtbildpflege zu tun«, sagt Jandrey und zielt auf die Beziehung zum Umfeld und auf die Identifikation mit dem Standort. Jandrey selbst hat sie. Der gelernte Industriekaufmann ist Bielefelder und führt den Ströer-Betrieb im Oberzentrum, von dem aus in ganz OWL Werbung vor Ort gebracht, verkauft und betreut wird.
Das in Köln gegründete Unternehmen in Bielefeld wird überall dort tätig, wo Werbung im öffentlichen Raum auftaucht. Das Spektrum reicht von 266 so genannten Litfaßsäulen, die man zeitweise oder dauerhaft mieten kann, bis zu großen Werbetafeln an Gebäudeflächen. Neu im Angebot sind die in Bielefeld entwickelten Straßeninfo-Tafeln. Etwa 900 Stück dieser praktischen Halterungen für Plakate im DIN-A1-Format im Aluminiumrahmen sind verfügbar. Und sie sorgen dafür, dass das wilde Plakatieren in der Stadt erheblich zurückgegangen ist. Dieser Wildanschlag, weiß Jandrey, wurde um 60 Prozent reduziert - ein wesentlicher Beitrag zur Stadtbildpflege.
Zudem sind alle Standorte, die Ströer auf städtischem Grund zur Information der Öffentlichkeit betreibt, mit der Stadt abgestimmt und baurechtlich geprüft. Und wer für seine Veranstaltung im Stadtgebiet mit Hilfe von Plakaten werben möchte, ist bei Ströer an der richtigen Adresse.
Die Ströer GmbH hat den Bielefeldern viel mehr zu bieten als nur die Pflege von Lifaßsäulen. Geradezu großstädtisch sind die so genannten Megalights, jene elektronisch gesteuerten neun Quadratmeter großen Werbetafeln mit ständig drehbarer Präsentation von drei verschiedenen Plakatmotiven, die mehrere Meter hoch an den Hauptverkehrsadern arbeiten. Die dürfen nur in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern stehen. Im Bielefelder Stadtgebiet gibt es allein 28 Stück.
Ströer, in Bielefeld mit neun Mitarbeitern tätig, sind ein wichtiger Auftraggeber für private Servicebetriebe, die Klebetätigkeiten übernehmen. Die Arbeit als Sponsor vor Ort wird besonders gepflegt. Dabei denkt man nicht nur an den DSC Arminia und an den Verein »Stadtklar« (gegen nächtliche Sprayer), sondern auch an die Fachhochschule des Mittelstandes. Auf seinem Schreibtisch arbeitet Karl-Heinz Jandrey am Modell einer Litfaßsäule mit Doktorhut. Diese Säule ermöglicht nicht nur das Plakatieren von Infos der FHM, sondern dokumentiert Verbundenheit. Ströer-Mitarbeiter halten Vorlesungen, örtliche Mittelständler und Studierende erarbeiten gemeinsam Projekte in der Werbung - aus der Praxis für die Praxis.

Artikel vom 03.08.2005