02.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Reineke Fuchs in
der Literatur

Ausstellung der Universität Münster

Münster (dpa). Um die Fabeltiere Fuchs und Wolf rankt sich eine Ausstellung der Universität Münster. Die »Fabelhafte Ausstellung um Reineke, Isegrim & Co« präsentiert bis zum 2. September historische Bücher mit Illustrationen zu dem Thema.

Gezeigt werde unter anderem die wertvolle mittelalterliche Dycksche Handschrift mit dem in niederländischer Sprache verfassten Tierepos »Van den vos Reynaerde«, berichtete die Universität gestern. Die meisten der etwa 40 Exponate sind Nachdrucke der mehrere Jahrhunderte alten Originale. Die Schau wird in der Universitätsbibliothek gezeigt.
Die Figur des schlauen Fuchses habe es bereits im vierten Jahrhundert gegeben, berichtete Professor Amand Berteloot vom Institut für Niederländische Philologie in Münster. Später tauchte in den symbolhaften Tiergeschichten neben dem körperlich schwachen, aber schlauen Fuchs auch der Wolf auf, der weniger mit Intelligenz, aber dafür mit Kraft auftrumpft. Die als Faksimile gezeigten Bücher stammen unter anderem aus dem 9., 14. und 15. Jahrhundert und erschienen erstmals in Paris, Brüssel oder Flandern.
Ein Teil der Exponate liefert eine erhellende Übersicht über christliche Tierdeutungen, Fabeln, Jagdbücher und Naturdarstellungen im religiösen Schrifttum des Mittelalters. In der Moderne lösten sich die Tiergeschichten von den starren Vorgaben. Die Kernaussagen der Ausstellung sind in einem Katalog dokumentiert, der in der Universitätsbibliothek gekauft werden kann. Parallel zu der Schau trifft sich bis zum 5. August in Münster die Internationale Reinhart-Gesellschaft. Die Literaturwissenschaftler befassen sich alle zwei Jahre bei einem Treffen mit der Figur des gewitzten Fuchses. Zu der Tagung werden 100 Teilnehmer aus Asien, den Vereinigten Staaten und Europa erwartet.

Artikel vom 02.08.2005