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Zum Feiern
nach Venedig

Volker Brandt wird 70 Jahre alt

München (dpa). »Zurück zu den Wurzeln« könnte das Motto von Volker Brandt heißen. Der frühere TV-Kommissar und Serien-Darsteller, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, ist seit geraumer Zeit wieder dort angelangt, wo seine Schauspieler-Karriere begann: am Theater.
Fürs Theater legt Volker Brandt gern eine Fernsehpause ein. Foto: dpa
Derzeit bereitet er seine nächste Bühnentournee vor, die ihn im September durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führen wird.
Das Stück »Schwarzgeld für weiße Tauben« des Franzosen Jean Sauvil, in dem er bereits im Februar in München in der Komödie am Max II. auf der Bühne stand, hat eine ungewollte Aktualität bekommen. »Ich spiele darin einen Minister, der wiedergewählt werden will - wie jetzt bei Schröder«, schmunzelt Brandt.
Bundesweit bekannt wurde er einem Millionenpublikum als »Tatort«-Kommissar Walther und als charmanter Schlawiner in der ZDF-Serie »Die Schwarzwaldklinik«.
»Die Produktionen werden häufig sehr kurzfristig angesetzt. Beim Theater planen wir dagegen oft zwei Jahre im voraus«, begründet Volker Brandt seine momentane Fernseh-Abstinenz. Er selbst sei darum aber nicht böse, denn eigentlich komme er ja vom Theater.
Sein erstes Engagement führte ihn zur Theater-Legende Gustaf Gründgens ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg - »eine unbezahlbare Erfahrung«, wie Brandt rückblickend betont. Weitere Stationen waren in den 60er- Jahren mehrere Bühnen in Wien sowie seit 1970 das Berliner Schillertheater, wo er in den folgenden Jahren fast alle wichtigen Heldenrollen spielte.
Noch viel bekannter als der Schauspieler selbst ist seine Stimme, die er seit den 70er-Jahren Hollywood-Star Michael Douglas leiht.
Mit seiner Lebensgefährtin Susanne Meikl ist der Jubilar zudem auf Kreuzfahrtschiffen wie der »Astor« mit einem künstlerischen Programm zu erleben.
Seinen »runden« Geburtstag will der beliebte Bühnen- und Fernseh-Darsteller fernab von München verbringen. »Wir fahren nach Venedig und schauen uns dort die Biennale an«, sagt Volker Brandt, der sich nach eigenem Bekunden nicht gerne feiern lässt. »Da halte ich mich lieber 'raus.«

Artikel vom 02.08.2005