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Der Ansturm vor dem Anpfiff

Neuer Bundesliga-Rekord: 372 535 Dauerkarten wurden schon verkauft

Ein Jahr vor der Fußball-WM in Deutschland ist das Interesse an der Bundesliga so groß wie noch nie. Die 18 Erstliga-Clubs haben bereits wenige Tage vor dem Start der 43. Saison mit 372 535 Tickets einen neuen Rekord beim Dauerkarten-Verkauf aufgestellt.

Dies sind 34 735 Karten (plus 10,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Der Reiz der neuen Arenen und der aufgestiegene Zuschauer-Magnet 1. FC Köln - 25 500 Dauertickets bedeuten Vereinsrekord - sind zwei Gründe für den Boom.
Trotz finanzieller Dauerkrise und des blamablen Abschieds aus dem internationalen Wettbewerb bleibt Borussia Dortmund mit bisher 44 000 verkauften Karten der Zuschauerkrösus. »Wir bewegen uns auf die 45 000 zu und gehen davon aus, diese Zahl bis zum ersten Heimspiel am 13. August gegen Schalke zu erreichen«, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Allerdings wird der BVB unter der Vorverkaufs-Zahl des Vorjahres (48 000) und auch der Rekordsaison 2003/04 (49 000) bleiben. Revier-Rivale FC Schalke 04 ist nach dem Vizetitel für seine Anhänger hingegen noch attraktiver geworden: Mit 43 935 verkauften Billetts wurde eine Bestmarke erzielt.
Einen Run auf die neue Allianz Arena erlebt Meister FC Bayern München, der die Zahl von 22 000 auf 35 000 Dauerkarten steigerte. Das Saison-Eröffnungsspiel am heutigen Freitag gegen Borussia Mönchengladbach und die darauf folgende Heimpartie gegen Hertha BSC Berlin sind bereits ausverkauft.
Insgesamt konnten elf der 18 Clubs ihr Ergebnis beim Dauerkarten-Verkauf steigern. Darunter die drei Aufsteiger Köln, Eintracht Frankfurt und MSV Duisburg, die zusammen 52 500 Tickets absetzten. Dabei konnten die Duisburger den Absatz im Vergleich zur 2. Bundesliga fast verdreifachen. »Das zeigt, wie groß die Begeisterung ist und wie die Duisburger Fans dem Start in die Bundesliga entgegenfiebern«, meinte der MSV-Vorstandsvorsitzende Walter Hellmich erfreut.
Ungebrochen ist die Begeisterung beim »Karnevalsclub« FSV Mainz 05, der bei der Rekordzahl von 15 000 Tickets den Dauerkarten-Absatz stoppte. Bei Ex-Meister SV Werder Bremen gab es erst gar keinen freien Verkauf von Dauertickets, weil die 24 000 Vorjahresbesitzer ihr Vorkaufsrecht wahrnahmen. 1000 weitere Saisontickets sollen nun anhand einer Warteliste vergeben werden. »Leider ist sie so lang, dass wir sie nicht annähernd vollständig abarbeiten können«, bedauerte Werders Mediendirektor Tino Polster.
Den deutlichsten Denkzettel erhielt der 1. FC Kaiserslautern, der die vergangene Saison nur als Tabellen-12. abschloss, und bislang 3000 weniger Dauerkarten als im Vorjahr (21 000) an den Fan bringen konnte. »Wenn sich die Mannschaft besser als in den letzten sieben Spielen der vergangenen Saison präsentiert, gewinnen wir auch unsere Zuschauer zurück«, sagte FC-Vorstandschef René C. Jäggi. Während die Pfälzer immerhin noch 18 100 Karten verkauften, blieben mit dem 1. FC Nürnberg (8000), der DSC Arminia Bielefeld (7800) und dem VfL Wolfsburg (7000) drei Vereine unter der 10 000er-Grenze.

Artikel vom 05.08.2005