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Die »Löwen« brüllen ganz laut

Zweitliga-Etats: SC Paderborn stockte von 3,1 auf 6,5 Millionen Euro auf

Genau 36 Millionen Euro lassen sich die drei Bundesliga-Absteiger das Unternehmen »direkter Wiederaufstieg« kosten. Der Aufsteiger SC Paderborn geht mit einem Etat von 6,5 Millionen in das Meisterschafts-Rennen. In der Regionalliga lag diese Zahl noch bei 3,1 Millionen.
ÊDer SC Freiburg (14,5 Millionen), der FC Hansa Rostock (13) und der VfL Bochum (8,5) stehen auf vorderen Plätzen, doch der große Etat-Krösus unter den 18 Clubs der 2. Fußball-Bundesliga ist der TSV 1860 München mit einem Budget von stattlichen 15 Millionen Euro.
»Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden. Wir sind regelrecht zum Aufstieg verdammt«, begründet Präsident Karl Auer die Anstrengungen der »Löwen«. Mit der neuen Allianz Arena, in die im Schnitt 20 000 Zuschauer strömen sollen, als Attraktion und einem potenten Hauptsponsor (Festina-Uhren) im Rücken erhöhten die Sechziger ihren Etat gegenüber dem Vorjahr um drei Millionen Euro.
Auch insgesamt investiert die Liga weiter kräftig - doch rein zahlenmäßig gibt es durch den Aufstieg der vorjährigen Branchenführer 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt ins Oberhaus in dieser Saison einen leichten Rückgang des Gesamtetats. Insgesamt planen die 18 Vereine mit 145,2 Millionen Euro - das sind 4,07 Millionen weniger als in der vorigen Saison.
Doch nachdem 2004/2005 der Etat um fast 30 Millionen Euro gegenüber der Spielzeit 2003/2004 erhöht wurde, brummt die 2. Liga auch in dieser Saison trotz des leichten Rückgangs.
Immerhin elf Clubs haben Korrekturen nach oben vorgenommen - wenn teilweise auch nur minimal. Neben dem TSV 1860 rüsteten nur die vier Aufsteiger mächtig auf. Die Braunschweiger Eintracht, die bis zum Saisonstart am Samstag mit einem Dauerkarten-Rekord von 8000 Tickets rechnet, hat ihren Regionalliga-Etat (4 Mio) auf 7,8 Millionen Euro fast verdoppelt. Auch Kickers Offenbach (6,7 statt 2,5 Mio), und die Sportfreunde Siegen (4,5 statt 1,7) passten ihre Finanzplanungen den neuen Verhältnissen an.
Die SpVgg Greuther Fürth (5,5), der 1. FC Saarbrücken (8,5) und »Schlusslicht« Karlsruher SC (4,1) nahmen als einzige Clubs keine Änderungen vor.
Die dicksten Abstriche machten die Erstliga-Absteiger. Der FC Hansa Rostock reduzierte den Etat von 26 auf 13 Millionen Euro, Freiburg plant mit 10,5 Millionen Euro weniger als in der 1. Liga (25 Mio), und Bochum ging von 12,5 auf 8,5 Millionen Euro herunter.
In Rostock wurde der Sparkurs weiter intensiviert. So werden unter anderem die Bezüge der Führungsetage um 50 Prozent gekürzt.
Nach dem Abstieg wurden zehn Kündigungen im Personalbereich ausgesprochen. Dennoch ist das sofortige Bundesliga-Comeback oberstes Gebot in der Hansestadt. Trainer Jörg Berger: »Das ist unser großes Ziel.«

Artikel vom 05.08.2005