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Ärzte protestieren

Warnung vor Engpass im Bereitschaftsdienst

Sieht flächendeckende Versorgung gefährdet: Wolfgang Pföhler.
Berlin (dpa). Die deutschen Krankenhäuser haben im Streit um Bereitschaftsdienste vor Personalengpässen gewarnt. Sie verlangen eine längere Übergangsfrist für geltende Arbeitszeitmodelle. Ansonsten sei die flächendeckende Versorgung besonders in ländlichen Gebieten in Gefahr, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Wolfgang Pföhler, gestern in Berlin.
Mit Warnstreiks von Klinikärzten in Baden-Württemberg und Hessen begann zugleich eine bundesweite Protestwoche gegen die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern.
Wenn die Übergangsregelung Ende 2005 nicht verlängert wird und Bereitschaft als Arbeitszeit gilt, sind laut Krankenhausgesellschaft mindestens 18 000 Ärzte zusätzlich nötig. Das koste eine Milliarde Euro. Seit 2004 gelten Bereitschaftsdienste nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs als Arbeitszeit.
Der Verband kritisierte das Wirtschaftsministerium, weil es die Übergangsfrist nicht verlängern wolle. »Da wird bewusst der Kopf in den Sand gesteckt«, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Robbers.

Artikel vom 02.08.2005