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Ein enger Verbündeter der USA

Saudi-Arabiens König Fahd gestorben - Kronprinz Abdullah folgt nach

Riad (Reuters). Saudi-Arabiens König Fahd (84) ist gestern nach langer schwerer Krankheit gestorben. Kronprinz Abdullah (80), der nach einem Schlaganfall des Königs bereits seit zehn Jahren die Amtsgeschäfte führt, wurde zum Nachfolger ernannt.
Kronprinz Abdullah (links) ist Nachfolger des verstorbenen saudischen Königs Fahd.
Fahd war ein enger verbündeter der USA, was Moslem-Extremisten gegen ihn aufbrachte. Sein Halbbruder Abdullah gilt als vorsichtiger Reformer, der in geringem Umfang eine wirtschaftliche und politische Liberalisierung eingeleitet hat. Diplomaten erwarteten keine großen Änderungen in der Politik des weltgrößten Erdöl-Exporteurs.
Dennoch führte die Nachricht vom Tod des Königs zu einer Verunsicherung an den Märkten. Der Ölpreis stieg um fast 50 Cent pro Barrel. »Der königliche Hof betrauert mit tiefem Schmerz, dass der Wächter der zwei Heiligen Moscheen, König Fahd, nach einer Erkrankung gestorben ist«, hieß es in einer im staatlichen Fernsehen verlesenen offiziellen Erklärung. »Die königliche Familie hat Kronprinz Abdullah als Souverän des Landes anerkannt.«
Bundespräsident Horst Köhler würdigte in einem Schreiben an Abdullah Fahds mäßigende Politik.
Am 27. Mai war König Fahd mit einer akuter Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingewiesen worden, wo er gestern verstarb. Die Beisetzungsfeiern sind für heute geplant.
Mit seiner Zustimmung für die Stationierung von US-Truppen im Ursprungsland des Islam zog sich der verstorbene König 1990 den Zorn von Al-Kaida-Extremisten um den aus Saudi-Arabien stammenden Osama Bin Laden zu.

Artikel vom 02.08.2005