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China darf 2005 keine
Pullover mehr liefern

Neue Importquote bereits jetzt ausgeschöpft

Düsseldorf/Brüssel/Halle (dpa/WB). Die deutsche Modebranche befürchtet gravierende Auswirkungen auf Wirtschaft und Verbraucher durch die EU-Einfuhrbeschränkungen für Textilien aus China.
Gerhard Weber wendet sich an Clement. Foto: Stefan Hörttrich

Nachdem bereits das EU-Importkontingent für Pullover ausgeschöpft sei, drohen auch in anderen Textilbereichen Einfuhrbeschränkungen, teilten der Bundesverband des Textileinzelhandels und der Herstellerverband GermanFashion mit.
Nach der Öffnung des Warenverkehrs mit China hätten viele deutsche Unternehmen nach geltendem Recht Verträge abgeschlossen. Millionen Bekleidungsteile müssten den chinesischen Lieferanten bezahlt werden, dürften aber nicht in die EU eingeführt werden. Industrie und Handel befürchteten Verluste und Umsatzausfälle in dreistelliger Millionenhöhe. Für den Verbraucher könnte es zu einem knapperen Angebot und Preiserhöhungen kommen.
Das EU-Importkontingent für Pullover aus China ist seit einer Woche ausgeschöpft. Es würden nun für 2005 in dieser Sparte keine Einfuhrlizenzen mehr vergeben, teilte EU-Handelskommissar Peter Mandelson mit. EU und China hatten Mitte Juni ihren Handelskonflikt über Textilien gütlich beigelegt. Demnach werden die Importe in zehn Kategorien - darunter die Pullover - in die EU bis 2008 beschränkt.
In einem Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte der Haller Modeunternehmer Gerhard Weber die schwierige Lage. Er werde Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement bitten, im Sinne der deutschen Industrie vermittelnd einzugreifen.

Artikel vom 01.08.2005