Arminias erster Anzug hat noch kleine Schönheitsfehler
Gelungene Generalprobe in Melle: Bielefeld besiegt SC Heerenveen 1:0
Von Werner Jöstingmeyer Melle (WB). Die Generalprobe ist gelungen. Langsam, aber sicher kommt Arminia in Schwung. 1:0 besiegte der Bielefelder Bundesligist am Samstag im niedersächsischen Melle den holländischen UEFA-Cup-Teilnehmer SC Heerenveen. Den entscheidenden Treffer erzielte der eingewechselte Massimilian Porcello in der 89. Minute. »Das war noch mal ein ordentlicher Test«, urteilte Trainer Thomas von Heesen.
Direkt aus dem dreitägigen Trainingslager in Marienfeld (Kreis Gütersloh) fuhren die Arminen ins Karl-Starke-Stadion. »Wir alle sind froh, dass die Vorbereitungszeit jetzt zu Ende geht und am kommenden Samstag in Bremen endlich für uns die Saison beginnt«, meinte Fatmir Vata. Und er sah sich mit den Kollegen einig. Der allgemeine Tenor: »Wir haben gut gearbeitet. Vielleicht fehlt jetzt nur noch etwas die Frische.« Unter Berücksichtigung der verletzungsbedingten Ausfälle (Kauf, Gabriel, Kobylik) hatte von Heesen die Anfangsformation gewählt, die ihm schon seit geraumer Zeit im Kopf herumschwebt. Nach den letzten 90 Testspielminuten gegen den niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen sah er sich zumindest halbwegs bestätigt: »Da passte schon sehr viel zusammen, wenngleich ich die eine oder andere Besetzung in den nächsten Tagen noch überdenken muss.« Voll des Lobes war der Bielefelder Trainer vor allem über die Arbeitsweise des zentralen Mittelfeldes. »Dammeier und Fink haben mir sehr gut gefallen. Sie absolvierten ein großes Laufpensum, störten den Gegner frühzeitig und taten auch viel für die Offensive.« Gute Noten verteilte von Heesen auch an Linksaußen Marco Küntzel. »Er hat seine Chance genutzt.« Nicht zufrieden war der DSC-Coach mit Nebojsa Krupnikovic. Der ehemalige Hannoveraner gab zu wenig Gas, zudem unterliefen ihm viele Abspielfehler. Von Heesens Urteil: »Krupi ist eigentlich ein genialer Spieler. Aber derzeit ist er nicht aggressiv genug. Es fehlt das Anlaufen des Gegners, wenn der im Ballbesitz ist.« In der Halbzeitpause wurde Krupnikovic völlig zu Recht ausgewechselt. Dennoch hinterließen die Arminen während der ersten 45 Minuten den weitaus besseren Eindruck. Bis auf zwei Patzer von Marcio Borges stand die Abwehr sicher. Heerenveen kam zu keiner nennenswerten Torchance. Bielefeld brauchte 15 Minuten Anlauf, ehe der Turbo so richtig ansprang. Das Startsignal gab Sibusiso Zuma mit einem knallharten Schrägschuss nach Dammeiers klugem Flügelwechsel und Vatas Doppelpass. Danach häuften sich die Chancen. Allein der fleißige und lauffreudige Marco Küntzel hätte zwei Treffer erzielen müssen. Zunächst schlenzte er freistehend das Leder am langen Pfosten vorbei, später verhinderte SC-Keeper Brian Vandenbussche mit einer Glanzparade den frühzeitigen Rückstand der Holländer. Den stärksten Beifall der etwa 2500 Zuschauer erhielt Zuma in der 41. Minute. Eine knallharte Flanke von Linksverteidiger Tobias Rau stoppte er mit der Brust, ließ das Leder gekonnt abtropfen und jagte den Ball volley aufs Heerenveener Gehäuse. Wieder stand Vanderbussche goldrichtig und boxte die »Granate« zur Ecke. Nach dem Seitenwechsel stellte Thomas von Heesen um. Für den ausgewechselten Krupnikovic spielte Vata jetzt als »hängende Spitze« und Zuma, dessen Position Roberto Pinto einnahm, ging die Angriffsmitte. Der Erfolg blieb aus. Wohl auch, weil jetzt der Südafrikaner Zuma als Flankengeber fehlte. Die einzige ernsthafte Tor-Möglichkeit nutzte der eingewechselte Massimilian Porcello. Dammeiers Linksflanke verwertete er ganz cool zum Siegtreffer. Freute sich von Heesen: »Porcello hat das Tor gemacht, das ist auch für ihn eine Bestätigung.« Arminia: Hain - Korzynietz (75. Schwegler), Westermann, Borges, Rau - Fink, Dammeier- Zuma (83. Wieczorek), Krupnikovic (46. Pinto), Küntzel (70. Schuler/75. Boakye) - Vata (70. Porcello). Tor: 1:0 Porcello (89.)
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